Große Trauer um Ehrenbürger Armin Grein
Die Stadt Marktheidenfeld trauert um ihren Ehrenbürger Armin Grein. Der gebürtige Aschaffenburger starb am Wochenende im Alter von 84 Jahren.
Armin Grein wurde am 21. April 1939 in Aschaffenburg geboren und wuchs in Faulbach am Main im Landkreis Miltenberg auf. Nach dem Abitur und einem pädagogischen Studium in Würzburg war er von 1961 bis 1972 Lehrer an verschiedenen Volksschulen im Landkreis Main-Spessart. 1972 gab er seinen Lehrerberuf auf, um für die von ihm mitgegründete „Aktion Freie Bürger“, heute die Freien Wähler (FW), im Alter von 33 Jahren als Erster Bürgermeister Marktheidenfelds ins Rathaus einzuziehen. Dort blieb er als Stadtoberhaupt zwölf Jahre lang. 1984 wurde Grein zum Landrat von Main-Spessart gewählt. Dieses Amt nahm er 24 Jahre lang bis ins Jahr 2008 wahr. Von 1972 bis 1984 war Grein zudem Mitglied des Kreistages von Main-Spessart und Fraktionssprecher der Freien Wähler. Von 2003 bis 2018 war er Mitglied des Bezirkstags von Unterfranken.
Grein wird zurecht als „Urvater“ der Freien Wähler in Deutschland bezeichnet, deren Landesvorsitzender er von 1978 bis 2006 war. 2006 wurde er von den Freien Wählern Bayern zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Von 1994 bis 2010 war er zudem Bundesvorsitzender der Freien Wähler Deutschland. 2008 wurde Armin Grein von der damaligen Ersten Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder in Würdigung seiner außergewöhnlichen Verdienste zum Ehrenbürger der Stadt Marktheidenfeld ernannt. Der Landkreis Main-Spessart ehrte ihn mit dem Titel „Altlandrat“.
Maßgeblichen Anteil hatte Armin Grein an der Entwicklung der Stadt Marktheidenfeld. In seiner Amtszeit als Bürgermeister der Stadt realisierte er den Bau des Maradies-Bades und initiierte den Aufbau des dortigen Schulareals mit dem Bau der Mittelschule und den Gebäuden der Lebenshilfe. Auch die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt forcierte Armin Grein, unter anderem mit dem Ausweisen des Gewerbegebiets Dillberg.
Die Arbeit für Menschen mit Behinderung war Armin Grein eine Herzensangelegenheit. Ab 1975 war er vier Jahrzehnte Vorsitzender der Lebenshilfe Marktheidenfeld, zu deren Ehrenvorsitzendem er 2021 ernannt wurde.
Armin Grein war Mitglied in zahlreichen Vereinen und engagierte sich jahrzehntelang als Vorsitzender des Verwaltungsrates der Sparkasse.
Zudem hat Armin Grein fürs seine langjährige erfolgreiche Arbeit für das Gemeinwesen hohe und höchste öffentliche Anerkennung erfahren. Er erhielt unter anderem 2003 das Bundesverdienstkreuzes am Bande, 2005 den Bayerischen Verdienstorden und 2008 die Kommunale Verdienstmedaille in Gold.
Armin Grein nahm noch im Dezember 2023 als Ehrengast an der Jahresabschluss-Sitzung des Marktheidenfelder Stadtrats teil.
Marktheidenfelds Erster Bürgermeister Thomas Stamm zeigt sich vom Tod Armin Greins tief betroffen: „Marktheidenfeld verliert mit Armin Grein einen engagierten und leidenschaftlichen Politiker, der für Marktheidenfeld enorm viel geleistet hat und über alle Parteigrenzen sehr geschätzt wurde“, betont Stamm. „Sein Tod hinterlässt uns tief betroffen. Unsere aufrichtige Anteilnahme gilt seiner Familie und den Angehörigen.“
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