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Der Koch’sche Foto-Glasplatten-Bestand des Historischen Vereins Marktheidenfeld und Umgebung e.V.
- von Dr. Michael Deubert
- Es gab eine Zeit vor der Digitalfotografie. Die Fotos wurden auf einem Film gespeichert. Und es gab eine Zeit, in der man als Aufnahmemedium Glasplatten mit einer fotochemischen Beschichtung verwendet hat. Gut 1500 solcher belichteter Glasplatten mit Schwarz-Weiß-Negativaufnahmen nennt der Historische Verein Marktheidenfeld und Umgebung sein Eigen. Die Platten stammen aus dem längst aufgelösten Schreibwaren- und Fotogeschäft samt Buch- und Zeitschriftenhandlung und „Leihbücherei“ Koch in der Mitteltorstraße. Die Glasplatten wurden zwischen dem 18. März 1928 und dem 1. Mai 1953 belichtet. Fotografiert wurden von den Kochs einzelne Personen, Personengruppen, Familienfeiern, Wanderungen oder Ausflüge, Vereins-Aktivitäten, Gebäude, Ortsansichten. Hermann Koch ist manchen noch in Erinnerung als sehr aktives Mitglied des Turnvereins und des Spessartvereins. Demzufolge wurden auf manchen der Fotoplatten auch Aktivitäten gerade dieser beiden Vereine festgehalten. Einige der Aufnahmen dienten als Vorlagen für Ansichtskarten im Selbstverlag, so zum Beispiel solche mit Blick auf den Main und Marktheidenfeld vom Schützenhaus in den „Fichten“ oder von der gegenüberliegenden Mainseite auf die „Schokoladenseite“ Mainkai.
Die archivierten Fotoplatten weisen entweder die Größe 119 Millimeter mal 89 Millimeter oder die Größe 150 Millimeter mal 100 Millimeter auf.
Aus der Mode gekommen
Aufnahmen auf Glasplatten sind in den 1950er Jahren aus der Mode gekommen, genauer: von solchen auf Film verdrängt worden. Verkauft wurden die beschichteten Platten in lichtdichten Pappschachteln mit zehn oder einem Dutzend Stück. Lästig für den Fotografen war die eher umständliche Handhabung, durfte doch beim Einlegen in die Kamera und Wechseln kein Licht auf die Platten fallen. Sie waren beim Entwickeln „sperrig“, weil man sie, im Gegensatz zum Film, nicht rollen konnte. Die Lichtempfindlichkeit war recht gering, die Belichtungszeit damit lang. Innenaufnahmen sind wegen der oft schwachen Lichtverhältnisse in Räumen selten, Blitzlicht kam erst langsam zum Einsatz. Für „Schnappschüsse“ und das Fotografieren sich bewegender Motive eigneten sich Glasplatten nicht. Fertige Glasnegative nahmen mehr Platz in Anspruch als entwickelte Filme und waren zerbrechlich. Die Fotografie auf Glasplatten war teurer als die auf Filmmaterial. Allerdings gab es auch gravierende Vorteile: Glasplatten widerstanden zum Beispiel Hitze oder anderen Umwelteinflüssen besser als Filmmaterial und hatten in der Regel eine wesentlich längere Haltbarkeit. Das große Format ermöglichte sehr detaillierte Abbildungen und eine hervorragende Wiedergabe – überhaupt dann, wenn Papierabzüge im Verhältnis eins zu eins hergestellt werden sollten. Das entsprach bei den größeren Glasplatten etwa Postkartenformat. Wurde hingegen ein Film-Negativ auf diese Papiergröße vergrößert, traten oft Unschärfen zu Tage. Selbst auf Film aufgenommene Fotos im Album der Eltern und Großeltern sind deswegen meistens kleinformatig. Gerade die hohe Qualität der Abbildung bei der Glasplatten-Fotografie begeistert bis heute.
Zuschüsse zum Digitalisieren
Der Historische Verein wird im Lauf der nächsten Monate die Koch’schen Glasplatten-Aufnahmen digitalisieren lassen. Damit kann dann der Bestand besser ausgewertet und das eine oder andere Foto auch für Ausstellungen verwendet werden.
Für das Digitalisieren sind Kosten in Höhe von 7140 Euro veranschlagt. Davon übernimmt in dankenswerter Weise die Kulturstiftung des Bezirks Unterfranken 50 Prozent; die Bürger-Kultur-Stiftung der Stadt Marktheidenfeld leistet 500 Euro Zuschuss. Das Digitalisieren der empfindlichen Bildträger wird von der Firma Media Life in Altfeld durchgeführt.
Die erste Kupsch-Filiale
Zu Probezwecken hat man bisher zwei Platten digitalisiert. Eine zeigt einen Blick in die erste Marktheidenfelder Filiale der Firma Kupsch. Die Filiale hat sich seit 1924 in der Obertorstraße befunden (später Waffen- und Haushaltswarengeschäft Wegner). Als Datum der Aufnahme ist der 28. März 1938 auf dem Schutzumschlag vermerkt. Dass sie in der Zeit vor Ostern entstanden ist, beweist das Sortiment: In der Vitrine auf dem hölzernen Ladentisch sind Tütchen mit den immer noch bekannten Heitmann-Ostereierfarben zu erkennen, daneben Schokolade mit dem Aufdruck „Fröhliche Ostern“, Osterhasen und frisch geschlüpften Küken auf der Verpackung. Auf der Vitrine liegen „Dessert-Riegel“ zu 15 Pfennig je Riegel und Schokolade zu 28 Pfennig je Tafel. An der Schrankvitrine hängt eine Papp-Tafel mit Werbung für „Die schönsten Blumen“, deren Samen man erwerben konnte. Auf der Kaufmannswaage werden offen gehandelte Ostereier mit buntem Zuckerguss nach Kunden-Wunsch in ein Spitz-Tütchen abgewogen. Gelagert wurden sie in großen Gläsern, wie sie links von der Waage zu sehen sind. Gut sortiert war man augenscheinlich, aber noch kein Selbstbedienungsladen.
Ein Blick Richtung Bahnhof
Die zweite probeweise digitalisierte Aufnahme entstand am 28. April 1928 um 10.10 Uhr mit Blick auf den damaligen Marktheidenfelder Bahnhof jenseits des Mains und mit einer Garten- und Dächerlandschaft im Vordergrund, und zwar vom „höchsten Giebelfenster des Hauses Kaufmann G. Schmitt“, wie auf dem Schutzumschlag der Platte zu lesen ist. An den Bäumen erkennt man, dass der Frühling gerade Einzug hält in das Land an Main und Spessart. Der Kaufmann Georg Schmitt war in der Brückenstraße ansässig und handelte mit Farben und „Kolonialwaren“. Unten rechts ist die Glasplatte beschädigt, ein Stück war abgebrochen und wurde mit Klebestreifen wieder befestigt. Deutlich macht die Abbildung, welche Detailgenauigkeit mit der Glasplattenfotografie erzielt werden konnte.
Quelle und Rechteinhaber: Historischer Verein Marktheidenfeld und Umgebung e.V. (05/2017)
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Eine Initiative von IHK Mainfranken im Auftrag der Allianz Fachkräfte für Mainfranken
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