Ziel der standortgerechten Laubmischwälder bereits einen großen Schritt nähergekommen
In der letzten Sitzung des Umweltbeirats, zu dem auch Stadtratsmitglieder eingeladen waren, stand das Thema „ Ökologische Ausrichtung des Stadtwaldes“ auf der Tagesordnung. Dazu fand eine Exkursion in den Stadtwald bei Altfeld unter der Leitung des städtischen Forsttechnikers Thomas Vogel und des Forstdirektors Dr. Wolfgang Netsch statt.
Am Altfelder Flugplatz wurden die Teilnehmer des Waldrundgangs von Erster Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder und dem Vorsitzenden des Umweltbeirats Egbert Woite begrüßt. Neben den Mitgliedern des Umweltbeirats waren auch einige Stadträte der Einladung gefolgt. Schmidt-Neder dankte in ihrer Begrüßung Forstdirektor Netsch und Revierleiter Vogel für die Vorbereitung und Durchführung der Exkursion.
Nach einer kurzen Einführung ging es sogleich über „Stock und Stein“ in den verregneten Stadtwald. Tierisches Vergnügen dabei hatte offensichtlich der Jagdhund. Forsttechniker Vogel und Forstdirektor Dr. Netsch führten die Teilnehmer als Erstes in den naturbelassenen Niederwald. Durch den angrenzenden Birkenwald waren die großen Wiederaufforstungsflächen zu sehen.
Die Wiederaufforstung war nötig geworden, nachdem die Orkane „Vivian“ und „Wiebke“ 1990, „Vincent“ und „Lothar“ 1999, „Kyrill“ 2007, „Emma“ 2008 sowie der Borkenkäfer ganze Arbeit am Fichtenbestand geleistet hatten. Von circa 800 Hektar Stadtwald gingen damals etwa 250 Hektar verloren, also ein knappes Drittel des Stadtwaldes musste wiederaufgeforstet werden.
Bei der Wiederaufforstung wurde durch natürliche Verjüngung und Pflanzung der Grundstein für standortgerechte Laubmischwälder gelegt. Die Umsetzung des forstwirtschaftlichen Ziels, den Wald in Laubmischwälder umzubauen, war durch die Sturmkatastrophen somit noch beschleunigt worden, und dank der Finanzkraft der Stadt Marktheidenfeld war eine schnelle Realisierung möglich.
Die Ergebnisse sind jetzt bereits zu sehen. Besonders beeindruckend für den Laien sind die zeitlichen Dimensionen, in denen hier gedacht wird. 100 Jahre spielen dabei keine große Rolle. Die nachhaltige Bewirtschaftung ermöglicht den nachfolgenden Generationen noch die Waldnutzung.
Nach der Besichtigung der Wiederaufforstungsflächen wurden noch die Feuchtbiotope und „Spechtbäume“ in Augenschein genommen, anschließend noch ein Alteichenbestand aufgesucht. Als Abrundung des informativen Rundgangs wurde noch eine Pflanzung in Michelrieth, die als Ökoausgleichfläche dient, besichtigt.
Nachdem selbst beim Jagdhund das Fell durchgeweicht war, ging man zur Schlussrast ins Gasthaus Stern nach Michelrieth.
Während der Abschlussbrotzeit hoben der städtische Revierleiter Thomas Vogel und Forstdirektor Dr. Wolfgang Netsch noch einmal die Bedeutung des Stadtwaldes für den Bürger hervor. Sie stellten dar, dass der Stadtwald neben der Holzproduktion eine Vielzahl weiterer Funktionen hat. Der Erholungsfunktion kommt dabei eine herausragende Bedeutung zu. 23 km befestigte Forstwege stehen zum Wandern, Spazieren und Reiten zur Verfügung. Außerdem hat der Wald eine wichtige ökologische Funktion: Er filtert Luftschadstoffe, bildet Sauerstoff, verdunstet Wasser, hält Kaltluft ab und trägt so zu einem ausgeglichenen gesunden Stadtklima bei. Deshalb wird der Wald auch als grüne Lunge bezeichnet, die es zu erhalten gilt.
Erste Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder und Umweltbeiratsvorsitzender Egbert Woite bedankten sich bei den Teilnehmern dafür, dass sie trotz des schlechten Wetters die Waldbegehung mitgemacht hatten. Ihr besonderer Dank galt Dr. Netsch und Thomas Vogel für die aufwändige Vorbereitung und die kompetente Führung durch den Stadtwald.
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