Jahresschluss-Sitzung des Stadtrates - Reden der Ersten Bürgermeisterin und des Vorsitzenden der Stadtratsfraktion der CSU
Nachstehend sind die Reden der Ersten Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder und des Vorsitzenden der Stadtratsfraktion der CSU Christian Menig (stellvertretend für alle Fraktionen) anlässlich der Jahresschluss-Sitzung des Stadtrates am 14. Dezember 2012 in ihren Wortlauten zu lesen:
Rede der Ersten Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder:
Jahresschluss-Sitzung am 14.12.2012
Sehr geehrte Ehrenbürger Armin Grein und Leonhard Scherg,
sehr geehrte Ehrenringträger der Stadt Marktheidenfeld,
liebe Kollegen und Kolleginnen aus dem Stadtrat,
liebe Mitarbeiter des Sitzungsdienstes,
sehr geehrte Damen und Herren!
Herzlich willkommen zu unserer Jahresabschluss-Sitzung 2012!
Auch in diesem Jahr vermissen wir in unserer Runde einige Mitbürger, die wegen
einer Erkrankung nicht teilnehmen können. Ihnen gelten unsere guten Wünsche. Ein
besonders herzlicher Gruß gilt Manfred Stamm. Ich freue mich, dass es ihm wieder
besser geht und wünsche ihm einen erfolgreichen Reha-Aufenthalt.
Viele Grüße soll ich Ihnen allen von Landrat Thomas Schiebel ausrichten.#
Abschied nehmen mussten wir im Jahr 2012 von
Lothar Pfaff.
Als Journalist und Chronist begleitete er über vier Jahrzehnte das Geschehen in
Marktheidenfeld, er war aktives und immer hilfsbereites Mitglied in vielen Vereinen
und wurde für sein Engagement im Jahr 2009 mit dem Ehrenring ausgezeichnet.
Wir vermissen ihn.
Im Februar ist Sony-Boy Papert verstorben.
Seit 1965 war er zuverlässiger Geschäftspartner der Stadt Marktheidenfeld; sein
Name wird immer verbunden sein mit unserer Laurenzi-Messe.
Bitte erheben Sie sich zum Gedenken an die Verstorbenen. – Vielen Dank.
Sehr geehrte Damen und Herren,
wie immer beginne ich den Jahresrückblick mit etwas Statistik:
Im vergangenen Jahr kamen wir zusammen zu
21 Sitzungen des Stadtrats
15 Sitzungen des Bauausschusses
22 Sitzungen der weiteren Ausschüsse
und zur Bürgerversammlung im Januar in der Kernstadt, im Februar in Zimmern und
im November in Glasofen und Altfeld.
Die Bürgerbeteiligung in Marktheidenfeld wird dokumentiert durch
18 Sitzungen der Beiräte.
Dazu kamen 21 Sitzungen der Projektgruppen Mehrgenerationenspielplatz,
Mainufergestaltung, Bürgerfest und „energiebewusstes Marktheidenfeld“ .
Liebe Gäste,
„Marketing ist ein Prozess im Wirtschafts- und Sozialgefüge, durch den
Einzelpersonen und Gruppen ihre Bedürfnisse und Wünsche befriedigen,
indem sie Produkte und andere Dinge von Wert erstellen, anbieten und
miteinander austauschen.“
- so die Definition des amerikanischen Wirtschaftswissenschaftlers Philip Kotler
Mit meinem Bericht zum Jahresschluss 2012 und dem Ausblick auf 2013 möchte ich
darstellen, mit welchen „Dingen von Wert“ die Stadt Marktheidenfeld an diesem
Prozess beteiligt ist.
Unterstützung bei der Familienarbeit leisten wir durch die qualitätsvolle Betreuung
der Kinder in Kinderkrippe und Kitas, im Aufbau der Ganztagsschule, in umfassender
Schulsozialarbeit und Jugendarbeit.
Auch im Jahr 2012 haben wir Verbesserungen vorgenommen:
In den Sommerferien wurde eine dritte Kinderkrippengruppe eingerichtet, nachdem
die Nachfrage nach Krippenplätzen steigt.
Auf dem Grundschulgelände entsteht zurzeit ein Neubau, der für den Ausbau zur
Ganztagsschule nötig ist.
Für die Schulsozialarbeit an der Grundschule haben wir das Stundenkontingent
erhöht.
Gemeinsame Projekte aller Schulen und der städtischen Jugendarbeit fanden
während des ganzen Jahres statt.
Im nächsten Jahr werden wir im Stadtrat über eine konzeptionelle Neuausrichtung
der Kitas diskutieren und entscheiden.
Veränderte Familiensituationen stellen neue Herausforderungen an die Kommunen,
die mit dem bisherigen Angebot, in den vorhandenen Gebäuden und sinnvoller
Nutzung in Einklang gebracht werden müssen. Das bedeutet: Räume sind
vorausschauend dafür zu planen und Erzieherinnen gezielt dafür zu schulen.
Als Beispiel: Die St. Kilianschule wird bald neu bauen – dann könnten wir in dem
bisherigen Schulgebäude vorübergehend die Gruppen der Kita Baumhofstraße
unterbringen, um dann die notwendige Sanierung der Kita Baumhofstraße, optimal
zur Nutzung für die Betreuung der Kleinsten, durchzuführen.
Die Stadt Marktheidenfeld ist sich ihrer Mitverantwortung sehr bewusst!
Wie schön wäre es, wenn alle Familien in der Lage wären, frei und ohne Zwänge
darüber zu entscheiden, wie sie Familien- und Erwerbsarbeit organisieren wollen.
Jedoch ist die Realität eine andere. Immer öfter sind beide Elternteile voll berufstätig, die Großeltern nicht vor Ort oder selbst noch berufstätig. Wir sind uns im Stadtratvöllig einig, dass wir alles tun wollen, um für Kinder und Eltern und auch für
Arbeitnehmer und Arbeitgeber in Marktheidenfeld bestmögliche Bedingungen zu
schaffen.
Das schließt natürlich auch unsere Mitsorge für die alten Menschen ein. Der
deutliche Wandel ihrer Bedürfnisse ist unübersehbar und der Bedarf nach anderen
Wohnformen im Alter wächst. Wer beobachtet, was in der letzten Zeit in der
Innenstadt gebaut wurde und geplant wird, der erkennt:
Wir reagieren darauf und sind deshalb auch im Gespräch mit
Grundstückseigentümern und Investoren, um faire und sinnvolle Kompromisse zu
finden – was gerade in der Altstadt notwendig ist.
In der letzten Bauausschuss-Sitzung haben wir einen Bauantrag behandelt, der
ebenfalls in diese Richtung geht: Hier werden in der Untertorstraße kleine,
barrierefreie Wohneinheiten mit Tiefgarage geplant.
Seit fast 30 Jahren betreibt die Stadt Marktheidenfeld Altstadtsanierung, die genau
darauf hinarbeitet, dass LEBEN in der Stadt bleibt und/oder neues entsteht!
Vielleicht geht es da der Stadt Marktheidenfeld wie Harry Belafonte, der verschmitzt
sagte: “Ich habe dreißig Jahre gebraucht, um über Nacht berühmt zu werden.”
Verlässliche Hilfe für Familien leisten wir mit dem Aufbau der ganztägigen
Grundschule und einer guten Nachmittagsbetreuung. Dafür wurde ein Neubau auf
dem Gelände der Grundschule beschlossen, der Rohbau steht bereits und wir liegen
im Zeitplan.
Auch an der Mittelschule Marktheidenfeld wird hervorragende Arbeit geleistet. Mit
ihrem Einsatz sorgen die Lehrkräfte - trotz vieler Widrigkeiten! - für den
ausgezeichneten Ruf dieser Schule. Dort steigen die Schülerzahlen – was für einige
Jahre auch zusätzlichen Raumbedarf bedeutet.
Zum Schulverband Bischbrunn muss ich leider feststellen, dass ein weiteres Jahr
ohne Ergebnis verstrichen ist. Auch ein gemeinsamer Gesprächstermin mit der
Regierung von Unterfranken in dieser Woche hat keine Einigung zwischen
Bischbrunn und Esselbach wegen der Mittagsbetreuung erbracht.
Damit zu den Schulen in der Verantwortung des Landkreises:
Es ist überhaupt keine Frage, dass die Schulgebäude in Marktheidenfeld von FOSBOS,
Realschule und Gymnasium dringend saniert werden müssen und dazu der
Umzug der Alten- und Krankenpflegeschule zum Schuljahr 2013/14 erfolgen muss.
Die Marktheidenfelder Kreisräte mahnen zügige Fortschritte beim Abarbeiten der
Prioritätenliste an und bleiben am Ball!
Ich bin überzeugt: Wir müssen alle zusammen nach besseren Wegen der
Finanzierung suchen! Um landkreisweit die wirklich dringenden Sanierungs-Arbeiten
zu beschleunigen, müssen wir andere Möglichkeiten finden, sonst sind die ersten
Gebäude bereits erneut zur Sanierung fällig, bevor die letzten fertiggestellt sind. Das
können wir uns nirgends im Landkreis leisten.
Wir müssen dazu auch Land und Bund auffordern. ... bevor weiter über Putzprämien
für Haushalte und ähnlichen Unfug diskutiert wird, weil man sich offenbar von den
wirklichen Problemen um Lichtjahre entfernt hat!
Dass „Schulen sanieren“ auch ein garantiert sinnvolles
Wirtschaftsförderungsprogramm bedeutet, sei dabei nicht nur am Rande erwähnt.
Hart erkämpft war der Kreistags-Beschluss im Oktober zum Erhalt und Ausbau
unseres Krankenhauses in Marktheidenfeld im Rahmen der Diskussionen über die
Zukunft des Klinikums Main-Spessart.
Das war und bleibt ein langer und steiniger Weg. Wir haben ihn neu abgesteckt und
befestigt, um in diesem Bild zu bleiben. Dass das Haus Marktheidenfeld einen sehr
guten Ruf hat und ordentliche Zahlen schreibt, verdanken wir in erster Linie den
Ärzten und dem Pflegepersonal, die dafür verantwortlich sind.
Den hohen Wert eines kommunalen Krankenhauses vor Ort müssen wir schätzen,
schützen und erhalten. Gerade wegen der demografischen Entwicklung wäre alles
andere geradezu abartig! Alle Marktheidenfelder Kreisräte werden sehr genau die
Umsetzung der gefassten Beschlüsse im Auge behalten.
Bedürfnisse, Notwendigkeiten und viele Wünsche vereint ein anderes Projekt, das
nach fast zehnjährigem Ringen endlich vollendet wird: morgen bzw. am Montag
können wir zusammen mit der Firma InterSpa das Wonnemar am Maradies zur
Eröffnung freigeben.
Wir haben damit wieder ein wunderbares Alleinstellungsmerkmal, das für die Zukunft
von Marktheidenfeld, aber auch des ganzen Umlandes von größter Bedeutung ist.
Viele von Ihnen, liebe Gäste dieses Abends, waren an dem dafür neu
eingeschlagenen Weg beteiligt und ich denke, wir sind uns einig:
Was für ein schönes Weihnachtsgeschenk für Marktheidenfeld und unser ganzes
Umland!
Ebenso hoch einzuschätzen sind die vielen Einrichtungen der Stadt, die sie als
Mittelzentrum ausweisen und attraktiv machen.
Das Franck-Haus bietet mit großem Erfolg Zugang zur Kunst – obwohl wir die Zahl
der Ausstellungen etwas reduziert haben, verzeichnen wir keinen Besucherrückgang.
Auch das Musikinstitut und die Volkshochschule weisen trotz zunehmendem
Ganztagsunterricht und stark verändertem Freizeitverhalten weiter sehr gute
Teilnehmerzahlen aus.
Und die Stadtbücherei hat erneut einen Spitzenplatz im Bibliotheksranking erhalten.
Für die Kommunikation zwischen allen diesen Einrichtungen und für ihre weitere
Vernetzung haben wir mit der Einstellung von Frau Inge Albert endlich eine Abteilung
für Stadtmarketing, Tourismus und Kultur geschaffen. Ihre Aufgabe ist es, Menschen
und Ideen zusammen zu bringen - und mit guten Konzepten zum Ziel – Sie kennen
es , liebe Gäste: Marktheidenfeld, da geht`s dir gut!
Im nächsten Jahr steht die Stadtbücherei besonders im Fokus. Die
Planungsvorschläge für einen Neubau liegen seit Sommer öffentlich aus. In der
Bürgerversammlung am 8. Januar 2013 werden die Planer die Vorschläge
präsentieren und alle Fragen dazu beantworten.
Wir können uns in Marktheidenfeld glücklich schätzen - haben wir doch gleich
mehrere Standortmöglichkeiten.
Betrachten wir jedoch die Entwicklung der Innenstädte – Marktheidenfeld bildet
diesmal leider keine Ausnahme – dann ist die Möglichkeit für den Bau einer
Stadtbücherei in unmittelbarer Nähe des Marktplatzes und direkt neben der
Volkshochschule umso bedeutender.
Wir haben von Seiten der Stadt alle Erkenntnisse des Gutachtens zur
Innenstadtentwicklung zügig umgesetzt. Ich bin davon überzeugt: Eine beliebte und
von allen Generationen gut frequentierte Einrichtung wie die Stadtbücherei mitten in
der Altstadt neu zu errichten, wäre eine herausragende Chance zur Belebung – eine
Möglichkeit, die im Gegensatz zu den meisten anderen Entwicklungen dort voll in
UNSERER Entscheidungskraft im Stadtrat liegt!
Es gibt Städte, die sind stumm und solche, die klingen –
das ist von Aristoteles und gilt noch immer. Marktheidenfeld klingt !
Wenn wir von neuen Gebäuden sprechen, darf eines nicht fehlen: der Bauhof, der in
diesem Jahr ausgezeichnet wurde – keine Selbstverständlichkeit für einen
„Zweckbau“ in einer Kleinstadt. Umso mehr freuen wir uns zusammen mit Architekt
Georg Redelbach über diese Auszeichnung.
Von der Baukultur zur Kunst und zur Kultur des bürgerlichen Engagements:
Einen schönen „Dreiklang“ gemeinsam mit dem Kunstpreis und dem
Kunstillustrationspreis Meefisch bildet ein neuer Wettbewerb, den die
Bürgerkulturstiftung ins Leben gerufen hat: Erstmals wurde im November 2012 der
„Stern von Marktheidenfeld“ für die beste musikalische Parodie verliehen. Wer von
Ihnen an einem der beiden Abende dabei war, kann bestätigen, dass die
Veranstaltung höchst gelungen war und nach Wiederholung ruft.
Viele Marktheidenfelder gestalten unsere Stadt durch ihre Mitarbeit in Initiativen und
Projekten:
Als „dauerhaft angelegte Bürgerinitiative“ nenne ich zuerst das
Städtepartnerschaftskomitee, das schon seit 25 Jahren aktiv am Wir-Gefühl in
Europa mitarbeitet!
Europa ist nicht nur eine Wirtschaftsunion, sondern zuallererst eine
Friedensbewegung! Der Friedensnobelpreis für die Europäische Union ehrt uns alle
als Bürger Europas – und er verpflichtet uns zu verstärkter gemeinsamer Arbeit, zu
Aufrichtigkeit, Solidarität und zu mutigen Entscheidungen. Zu letzteren gehört auch
das Teilen...
Gearbeitet und gefeiert haben wir gemeinsam in Marktheidenfeld, in Pobiedziska und
in Montfort! Im Sommer konnten wir in Pobiedziska das trinationale Jugendprojekt
Eau-Wasser-Woda abschließen. Über drei Jahre leistete Erich Perchermeier vom
Bund Naturschutz als Motor und Betreuer dabei Pionierarbeit. Ich sage ihm sehr
herzlich Dank für diesen hohen persönlichen Einsatz und die Vernetzung mit dem
Bund Naturschutz!
Hery Felbinger, Martin und Valentina Harth und Julia Roos danke ich ebenso
herzlich. Mit einem herausragenden Vortrag und der Ausstellung im Franck-Haus
über 1000 Jahre deutsch-polnische Geschichte wurde in diesem Jahr ein
besonderes Zeichen gesetzt. In Zusammenarbeit mit Vhs und Stadtbücherei war es
darüber hinaus möglich, dass wir uns mit dem überzeugten Deutschpolen Steffen
Möller im „Berlin-Warschau-Express“ köstlich amüsieren konnten.
Dziekuje bardzo allen Beteiligten dafür.
Auf dem Weihnachtsmarkt war in diesem Jahr auch Pobiedziska mit einem Stand
und einer Delegation um Bürgermeister Michal Podsada vertreten - und wir haben
das Wochenende auch genutzt, um gemeinsame Ziele und Projekte zu besprechen.
Ein neues Ausflugsziel gibt es seit Herbst um Marktheidenfeld:
Dankeschön dafür, lieber Leonhard Scherg und deiner wohl einmaligen
Projektgruppe. Gemeinsam habt ihr den ersten Marktheidenfelder Kulturweg „Auf
alten Wegen durch die Grafschaft“ möglich gemacht, einen Weg, der uns mit
europäischen Kulturwegen verknüpft! Mit einem richtig schönen Fest konnten wir am
20. Oktober bei märchenhaftem Wetter diesen Weg einweihen.
Danken darf ich auch in diesem Jahr wieder den aktiven Mitgliedern des Historischen
Vereins und seinem Vorsitzenden Michael Deubert, der mit Vorliebe aus der
Vergangenheit Brücken in die Gegenwart baut. In diesem Jahr ist das ganz wörtlich
zu nehmen: Mit Vorträgen und dem Fotobuch „überBrücken“ wurde die Bedeutung
der unserer beiden Mainbrücken ins Bewusstsein gerückt - und mit einer Foto-
Ausstellung hier im Rathaus und einer Schnee- bzw. Traumkugel erinnert der
historische Verein an den Geburtstag unserer zweiten Mainbrücke am 18. Dezember.
10 Jahre zweite Mainbrücke – ist es nicht unglaublich?!
Im nächsten Jahr werden wir das erste Projekt einweihen können, das die
Vorstellungen und die Mitarbeit vieler Bürger sichtbar macht: den
Mehrgenerationenspielplatz auf der Rothenbücher Wiese.
Unmittelbar verbunden damit arbeitet die Projektgruppe für die Gestaltung des
Mainufers zwischen den beiden Brücken. Aus den vielen Ideen wurde durch ein
Fachbüro ein Plan entwickelt. Über die Umsetzung hat die Gruppe ausführlich
diskutiert; der Stadtrat wird 2013 nach Vorstellung und Beratung der Pläne einen
Grundsatzbeschluss fassen.
Zukunftsweisend ist die Arbeit der Projektgruppe „Energiebewusstes
Marktheidenfeld“, die es naturgemäß sehr viel schwerer hat, Ergebnisse sichtbar zu
machen. Energieeinsparung ist ihr erstes Ziel – und hier sind die Mitglieder in
Zusammenarbeit mit der Vhs bereits sehr aktiv geworden.
Gefeiert haben wir das Miteinander in unserer Stadt in diesem Jahr beim zweiten
Marktheidenfelder Bürgerfest, das ebenfalls von einer Projektgruppe organisiert
wurde.
Mehr Miteinander streben wir auch mit den Firmen an. Mit einigen arbeiten wir schon
bei der Kinderbetreuung zusammen. Ich nutze jede Gelegenheit, bei
Firmenbesichtigungen und Gesprächen mit Firmeninhabern für Zusammenarbeit zu
werben und ihre Bedürfnisse zu erfahren.
Auch im Jahr 2012 dürfen wir uns darüber freuen, dass etliche Firmen deutlich
ausgebaut und weiter entwickelt wurden und damit weitere Arbeits- und
Ausbildungsplätze in Marktheidenfeld entstanden sind. Mit unseren Entscheidungen
über dauerhaft wirksame Werte in Marktheidenfeld schaffen wir in Stadtrat und
Stadtverwaltung gute Bedingungen für das Leben und Arbeiten hier. Dass das
durchaus erkannt wird, hat mir vor wenigen Wochen bei der Einweihung des
Headquarter von Schneider Electric der Geschäftsführer mit einem großen Lob für
die Stadt vermittelt. Dieses Lob gebe ich heute gern an alle weiter, die mit dafür
sorgen und gesorgt haben, dass Marktheidenfeld heute in dieser Situation ist!
Mit den Einnahmen aus Steuern der Gewerbebetriebe und der Bürger wirtschaften
wir verantwortungsbewusst und zukunftsorientiert, indem wir nachhaltige Werte
schaffen, von denen alle profitieren!
Und damit zum aktuellen Stand der städtischen Finanzen:
Rathaus und Bauhof sind bezahlt. Seit dem Jahr 2010 haben wir keine Kredite
aufgenommen, dazu Tilgungen in Höhe von 1,2 Millionen Euro geleistet und es ist
geplant, weitere 2 Millionen Euro bis zum Jahr 2016 zu tilgen. Der Schuldenstand der
Stadt beträgt rund 12,6 Millionen Euro einschließlich der (rund 3 Millionen) Schulden
des Wasserwerks. Die Rücklagen der Stadt betragen ebenfalls rund 12 Millionen
Euro.
Wenn alle für die nächsten drei Jahre geplanten Investitionen vorgenommen werden
- Sanierung und Bau von Feuerwehrhäusern, Neubau der Stadtbücherei, Sanierung
der Kita Baumhofstraße und die geplanten Straßensanierungen - werden noch immer
4 Millionen Euro in der Rücklage verbleiben. Natürlich mit der üblichen
Einschränkung, „wenn es keine ungewöhnlichen Einbrüche bei den Steuereinahmen
gibt“. Dafür hätten wir dann diese notwendige Rücklage!
Alle „Mitreisenden im Warschau-Express“ wissen, wie man eine solche Situation
nennt: Stara bieda!
Liebe Gäste,
das war eine Auswahl aus der Chronik „Marktheidenfeld 2012“. Mit großer
Dankbarkeit dürfen wir dieses Jahr verabschieden. So viele haben erneut dazu
beigetragen, dass es uns gut geht:
aktive Mitbürger in Feuerwehren, Hilfs- und Rettungsdiensten, in Projektgruppen und
Beiräten, in den Kirchen, Vereinen und Organisationen, als Arbeitnehmer und
Arbeitgeber die sich auch ihrer sozialen Verantwortung stellen.
Ich danke Ihnen allen.
Vielen Dank allen, die unsere Arbeit im Stadtrat begleitet und konstruktiv
vorangebracht haben durch Berichterstattung, Kritik und Rat – und manchmal auch
mit Lob.
Herzlichen Dank meinen Mitarbeitern in der Stadtverwaltung, deren Arbeit „von
außen“ oft unterschätzt wird und denen ich heute sagen will: Ich weiß Sie zu
schätzen!
Das gilt gleichermaßen für die Kollegen und Kolleginnen im Stadtrat. Danke für die
Mitarbeit, für Fairness und Unterstützung.
In diesen Dank schließe ich von Herzen Ihre Lebenspartner ein – und ganz
besonders meinen Mann!
Danken möchte ich natürlich auch meinen Stellvertretern Manfred Stamm und Martin
Harth, ohne deren Vertretung ich unter dem Rathausdach ein Feldbett aufschlagen
müsste. (Ich bin zwar wirklich gern hier, aber ich will es nicht übertreiben ...)
Liebe Gäste: Vielen Dank auch Ihnen für Ihr Mitwirken in Marktheidenfeld im Jahr
2012.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien schon heute frohe Weihnachtstage und
ein gutes Jahr 2013.
Rede des Stadtrates Christian Menig:
Sehr geehrte Herren Ehrenbürger,
Frau Bürgermeisterin, Herr Landrat,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
meine Damen und Herren,
in nicht einmal 18 Tagen gehört das Jahr 2012 der Vergangenheit an.
Viele Wünsche und Hoffnungen waren wieder daran geknüpft, doch einiges ging auch in diesem Jahr nicht in Erfüllung:
Frieden in der ganzen Welt, weiterhin ein frommer Wunsch.
Täglich hören wir in den Medien von Krieg, Terror, Attentaten,
Militärherrschaften in vielen Regionen der Erde, immer wieder
Afghanistan, jetzt noch unter anderem Syrien und Ägypten.
Armut und Hungersnot herrscht teilweise schon im Osten Europas, in Lateinamerika bis hin nach Afrika, in den ärmsten Ländern dieser Welt.
Eine Klimakonferenz, die ohne Ergebnisse zu Ende geht.
Die Energiewende, die nicht so recht voran kommt und immer teurer wird.
Die Euro-Schulden-Krise bleibt mit vielen Fragen,
wie lange gibt es den Euro noch?
Kann Griechenland gerettet werden, wer ist der nächste Pleite-Staat?
Wie lange wollen und können wir das alles noch bezahlen?
Genauso schlimm, meine Damen und Herren, wie alle diese
Katastrophen und Probleme sind, ist auch die Tatsache, dass diese
Aufzählung auch schon 2011 gepasst hätte, und man muss sicher
kein Prophet sein, wenn man sagt, dass dies alles auch schon für 2013
notiert werden kann.
Aber es gibt auch Positives aus 2012:
Wir Deutsche sind, nach den Dänen und Norwegern, das dritt-
zufriedenste und glücklichste Volk Europas; und innerhalb Deutschlands
sind die Bayern am glücklichsten.
Wir haben derzeit die geringste Arbeitslosigkeit seit der
Wiedervereinigung.
Trotz den aktuellen Negativschlagzeilen um Opel und Thyssen-Krupp
haben wir immer noch ein stetiges Wirtschaftswachstum.
Unsere Politiker treffen Entscheidungen und verabschieden Gesetze bei
denen man sich schon fragen kann, ob diese von langer Dauer sein
können oder überhaupt realisierbar sind.
Die Praxisgebühr wird abgeschafft; der gesetzliche Anspruch auf einen
Kita-Platz wird festgeschrieben und gleichzeitig wird Betreuungsgeld
bezahlt.
Nur eine Randnotiz ist noch, dass im Januar ein Bundespräsident
Zurückgetreten ist und die Bundesversammlung den vormaligen
Gegenkandidaten zum Nachfolger gewählt hat.
Auch ganz banale Dinge haben uns 2012 beschäftigt.
Ein Mensch (ein Österreicher) springt fast aus dem Weltall, aus der
Stratosphäre auf die Erde,
im Fußball sind wir wieder nicht Europameister geworden und was mich
persönlich ganz besonders getroffen hat, der FC Bayern verliert sein
Finale „da hoam“.
Für die Zukunft wurden Weichen gestellt; die Amerikaner haben ihren
Alten, neuen Präsidenten gewählt.
Im britischen Königshaus kündigt sich die nächste Generation
Thronfolger an.
Bei uns sind nächstes Jahr Bundestagswahlen und in Bayern wird ein
Neuer Landtag gewählt.
So, um jetzt nach all diesen weltbewegenden Themen, den Bogen nach Marktheidenfeld zu schlagen, kommt man dabei unweigerlich am
Landkreis Main-Spessart vorbei.
Hier gab es in 2012 die großen Themen der Krankenhäuser und der
Schullandschaft.
Hierzu tagten viele Gremien, es wurden Vorschläge erarbeitet und
Schließlich auch Beschlüsse gefasst, die ich jetzt hier unkommentiert
Lassen möchte.
Es muss hier nur aufgepasst werden, dass unsere wichtigsten Güter,
Gesundheit und Bildung wertvoll und unbestritten bleiben.
Aber dies nur kurz gestreift auf dem Weg nach Marktheidenfeld.
Als Insel der Glückseligkeit möchte ich unsere Stadt jetzt nicht
Bezeichnen, aber unser Marktheidenfeld steht schon verdammt gut da.
Hierfür sind wir allen, die dazu beigetragen haben sehr dankbar;
Jedoch können wir alle hier auch ein bisschen stolz darauf sein, was
Durch weitsichtige, überlegte und teilweise auch mutige Entscheidungen
in den letzten Jahren und Jahrzehnten in Sachen Infrastruktur und
Lebenswert geschaffen wurde.
Ein Stadtrat mit 25 Meinungen, drei Fraktionen hat es in 22 Sitzungen
auch 2012 immer wieder geschafft, demokratische und überwiegend
einstimmige Beschlüsse zum Wohl und zur Weiterentwicklung unserer
Stadt zu treffen.
Unterschiedliche Meinungen sind völlig normal, legitim und gehören
Auch in der Kommunalpolitik dazu, aber ich finde es doch
Bemerkenswert, wie respektvoll und harmonisch die Zusammenarbeit in
Diesem Gremium immer wieder ist.
Dass dies so bleibt, wäre für mich auch ein Wunsch für das Jahr 2013
Und darüber hinaus!
Aber bei all der Freude, die wir hatten, gab es auch Leid und
Schicksalsschläge.
Auch ich möchte hier nochmals erinnern, die Stadt Marktheidenfeld hat
Einen ihrer großen Freunde, einen Helfer vieler ihrer Vereine und sicher
Viele von uns auch einen persönlichen Kumpel verloren, als wir Anfang
Oktober Abschied von Lothar Pfaff nehmen mussten, der heute Abend
Sicher unter uns gewesen wäre.
Von dieser Stelle auch unserem 2. Bürgermeister Manfred Stamm
Die besten Genesungswünsche, verbunden mit der Hoffnung, dass er
Bald wieder fit ist und hier zurück ins Rathaus kehren kann.
Normalerweise, meine Damen und Herren, ist diese
Jahresabschlusssitzung das letzte Highlight bzw. der letzte Termin im
Politischen Kalender eines jeden Jahres;
Doch dieses Jahr ist das anders.
In nicht einmal 24 Stunden feiern wir die offizielle Übergabe des neuen
Wonnemar Marktheidenfeld.
Hierzu passt ein Ausspruch von Johann Wolfgang von Goethe, der
Gesagt hat:
„Auch aus den Steinen, die man in den Weg gelegt bekommt, kann man
Etwas Schönes bauen!“, dies trifft hier exakt zu.
Ein steiniger Weg mit vielen Hürden, wie Bürgerentscheiden, Ratsbegehren, PPP-Projekt, Verfahrensanfängen und Beendigungen,
haben uns zum Ziel geführt.
Ich denke, es ist uns allen eine große Freude, dass dieser Meilenstein
morgen geschafft ist und sich viel Arbeit, lange Sitzungen und unzählige
Gedanken bezahlt gemacht haben.
Dies soll uns Ansporn genug sein, auch die anstehenden Aufgaben, die
Wir mit dem Haushalt verabschiedet und in die Finanzplanung eingestellt haben, zu meistern, zum Wohle unserer Stadt.
Ihnen allen, meine sehr geehrten Damen und Herren wünsche ich noch
Eine gesegnete Adventszeit, ein frohes Weihnachtsfest, einen guten
Jahresabschluss und einen gesunden Start ins Jahr 2013.
Schließen möchte ich mit einem Zitat von Adolf Kolping:
„Tun wir nach Kräften das Beste und Gott wird das Gute nicht ohne
Segen lassen!“
In diesem Sinne, einen schönen Abend und vielen Dank für die
Aufmerksamkeit.
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