Mahdgutübertragung für mehr Artenvielfalt
Im Rahmen des Projektes „Natürlich Bayern – insektenreiche Lebensräume“ beteiligt sich die Stadt Marktheidenfeld zurzeit an einer Aktion des Landschaftspflegeverbands Main-Spessart.
„Marktheidenfeld ist einer von drei Orten im Landkreis, mit dem wir eine sogenannte Mahdgutübertragung vornehmen“, erklärt Saskia Becker vom Landschaftspflegeverband. Bei der Mahdgutübertragung wird zunächst eine blütenreiche Wiese, bei der die Pflanzen bereits Samenstände gebildet haben, gemäht. Im nächsten Schritt wird dieses Schnittgut unmittelbar nach der Mahd zu einer anderen Wiese transportiert und dort verteilt, damit das im Mahdgut enthaltene Samenmaterial dort keimen kann. Diese Fläche sollte im Vorfeld zum Beispiel mit einem Grubber oder einer Fräse präpariert werden. Bereits im folgenden Sommer blühen in der Regel die ersten Blumen auf der behandelten Fläche und bieten Insekten auf diese Weise mehr Nahrung und Lebensraum.
Landwirt Maik Greß aus dem Stadtteil Zimmern unterstützte die Mitte Juni durchgeführte Mahdgutübertragung. Er startete gegen 6 Uhr früh mit dem Mähen der „Spenderfläche“, einer nördlich vom Stadtgebiet Marktheidenfeld am Staudenweg liegenden Wiese. Schon eine gute Stunde später wurde die erste Fuhre mit Mahdgut von Marktheidenfelds Stadtgärtner Sebastian Schmitt sowie Timo Nees, Jasmin Tatarevic und Yasser Aluhussein von der städtischen Grünkolonne auf einer geeigneten Wiese der Stadt Marktheidenfeld am Äußeren Ring per Handarbeit ausgebracht.
„Das Mahdgut einer artenreichen Wiese, die nur zwei Kilometer entfernt ist, ist geradezu ideal“, betont Sebastian Schmitt. „Ich bin überzeugt, dass die Übertragung sehr gut funktioniert“, zeigte sich der Gärtnermeister am Rande der Gemeinschaftsaktion zuversichtlich, dass die Insektenwelt von dem erstmalig durchgeführten Experiment profitieren wird. Weitere Vorteile seien die Übertragung von bestens an Standort und Klima angepassten heimischen Pflanzenarten sowie optimale Keimbedingungen für die Samen und der Verdunstungsschutz der Jungpflanzen durch die Mahdgutauflage.
Bildunterschrift: (von links) Maik Greß, Timo Nees, Yasser Alhussein, Saskia Becker, Jasmin Tatarevic und Sebastian Schmitt legten bei der Mahdgutübertragung gemeinsam Hand an.
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