Gedenken an Opfer des Nationalsozialismus
Der Stadtrat von Marktheidenfeld hat beschlossen, so bald als möglich an geeigneten Stellen in der Stadt Marktheidenfeld "Stolpersteine" zu verlegen.
Mit den sogenannten Stolpersteinen des Künstlers Gunter Demnig wird die Erinnerung an Mitmenschen wachgehalten, die unter dem nationalsozialistischen Regime verfolgt und ermordet wurden. Die Stolpersteine sind kleine Würfel aus Beton mit einer Kantenlänge von 10 Zentimetern, auf denen jeweils eine quadratische Messingplatte befestigt ist. In die Messingplatte sind Namen und Lebensdaten des jeweiligen NS-Opfers eingraviert.
Die ersten Stolpersteine in Marktheidenfeld werden für die neun jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger verlegt, die am 25. April 1942 in den Raum Lublin in Polen deportiert und dort ermordet wurden. Ursprünglich noch für dieses Jahr vorgesehen, wird die Verlegung aufgrund der Pandemie voraussichtlich im Frühjahr 2022 erfolgen. Dann ist voraussichtlich auch die gewünschte Einbeziehung von Schülerinnen und Schülern aus den Marktheidenfelder Schulen möglich.
Das Projekt Stolpersteine wird verschiedene Möglichkeiten für ehrenamtliches Engagement bieten. So ist beispielsweise die Übernahme einer Patenschaft für einzelne Stolpersteine angedacht. Zur inhaltlichen Begleitung werden neben dem Historischen Verein Marktheidenfeld und Umgebung e.V. auch die Kirchen, die Schulen und die Bürgerkulturstiftung von Marktheidenfeld eingebunden. Die Abstimmung mit Eigentümern, vor deren Haus die Verlegung von Stolpersteinen vorgesehen ist, erfolgt durch die Stadtverwaltung von Marktheidenfeld.
Weitere Informationen sind über Inge Albert von der Stadtverwaltung unter der E- Mailadresse inge.albert@marktheidenfeld.de erhältlich.
Bildunterschrift: Eine Gepäck-Skulptur erinnert seit 2018 am Mainkai von Marktheidenfeld an die Deportation der jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger. Erster Bürgermeister Thomas Stamm begrüßt, dass in Zukunft auch sogenannte Stolpersteine hinzukommen.
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