Mehr Barrierefreiheit in Marktheidenfeld
Von der Ende 2020 abgeschlossenen Sanierung der Marktheidenfelder Ortsdurchfahrt profitieren auch Menschen mit Behinderung. Darauf wies Erster Bürgermeister Thomas Stamm bei einem Ortstermin hin. Unter anderem wurden vom Staatlichen Bauamt zwei - jetzt barrierefreie - Ampelanlagen in der Luitpoldstraße Ecke Petzoltstraße sowie in der Georg-Mayr-Straße in Marktheidenfeld realisiert.
„Wir kommen nun wesentlich schneller und vor allem sicherer über die Straße“, erklären die Anwohner Heinz Peter und Werner Reuter. Heinz Peter ist Behindertenbeauftragter der Stadt Marktheidenfeld und als Rollstuhlfahrer auf flache Bordsteinkanten und möglichst ebenerdige Zugänge angewiesen. Werner Reuter ist blind und kann nun einen Pfeil unterhalb des gelben Anforderungstasters der Ampel nutzen. Durch das tackernde Geräusch ortet er den Taster zunächst akustisch. Ein tastbarer Pfeil unterhalb des Anforderungstasters zeigt ihm anschließend die Laufrichtung des Übergangs an. Die beginnende Grünphase wird durch ein Vibrieren des Pfeils signalisiert. So kann der Marktheidenfelder die Straße sicher und ohne fremde Hilfe überqueren.
Beim gemeinsamen Ortstermin wurde auch deutlich, dass die Grünphase der Ampel für Menschen mit Behinderung sehr knapp bemessen ist. Erster Bürgermeister Thomas Stamm signalisierte, dass sich das städtische Bauamt der Sache annimmt und beim Staatlichen Bauamt eine längere Grünphase anregen wird.
Die Kosten für die Ampelanlagen und den Umbau zu barrierefreien Kreuzungen, also die Bordsteinabsenkungen, Querungshilfen oder Blindenleitsteine über rund 150.000 Euro teilen sich das Staatliche Bauamt mit rund 70 Prozent und die Stadt Marktheidenfeld mit rund 30 Prozent.
Um die Sicherheit weiter zu erhöhen, wurden in Abstimmung mit der örtlichen Polizei auch die beiden Fußgängerüberwege der in Marktheidenfelder Ortsdurchfahrt besser beleuchtet. Neu ist jetzt ein blinkendes Warnlicht, das den Verkehr an den Zebrastreifen auf überquerende Fußgänger aufmerksam macht.
Eine weitere Erleichterung für Senioren und Rollstuhlfahrer ist ab sofort auch das sogenannte „Kasseler Bord“. Der neu installierte Bordstein ermöglicht an den beiden Bushaltestellen am Kupsch-Markt in der Luitpoldstraße das ebenerdige Einsteigen in den Stadtbus. Es ist geplant, die Haltestellen im Stadtgebiet bei anstehenden Sanierungsarbeiten Stück für Stück mit dem barrierefreien Kasseler Bord auszustatten.
Bildunterschrift: Winterlicher Ortstermin in der Luitpoldstraße: (von links) Behindertenbeauftragter Heinz Peter und Erster Bürgermeister Thomas Stamm ließen sich von Werner Reuter die Funktion der blindengerechten Ampel erklären.
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