Schlüsselübergabe im Bürgerhaus Glasofen
Am vergangenen Freitag fand die offizielle Schlüsselübergabe des neuen Bürgerhauses in Glasofen statt.
Bürgermeister Thomas Stamm, der auch die ehemaligen Bürgermeister und Ehrenbürger Armin Grein und Leonhard Scherg sowie seine Amtsvorgängerin Helga Schmidt-Neder begrüßte, zeigte sich beeindruckt vom neuen Bürgerhaus.
Die Sanierung und Erweiterung des Bürgerhauses Glasofen ist ein Projekt aus dem Gemeindeentwicklungskonzept mit dem Ziel den Ortskern zu entwickeln und stärken. Es sollte ein Treffpunkt für die Bürger geschaffen werden, der multifunktional genutzt werden kann und Raum für Veranstaltungen, Versammlungen, Proben etc. bietet. Auch ein Jugendraum sollte integriert werden. Der historische Schulhaustrakt sollte dabei als ortsbildprägendes Gebäude erhalten bleiben.
Für das Projekt gründete Glasofen einen Förderverein. Die Bürger haben sich bei der Umsetzung als Gemeinschaft mit ihren Ideen und Eigenleistung eingebracht.
Erster Bürgermeister Thomas Stamm dankte in seiner Ansprache allen Beteiligten und versprach die Einweihung wenn es die Situation wieder ermöglicht im nächsten Jahr mit den Bürgern groß zu feiern.
Staatssekretärin Anna Stolz war sich bewusst, in Glasofen in einem Ort mit besonderem Gemeinschaftssinn zu sein. Schon vor 45 Jahren sei man hier mit dem Bürgerhaus Vorreiter gewesen.
Gleichwertige Lebensverhältnisse von Stadt und Land seien ein wesentliches Ziel bayerischer Politik, sagte Landtagsabgeordneter Thorsten Schwab. Das Bürgerhaus sei ein Beitrag dazu, die ländliche Region attraktiv zu halten. Er wünschte viele schöne Veranstaltungen und Begegnungen in den neuen Räumen.
Jürgen Eisentraut, der Leiter des Amts für Ländliche Entwicklung Unterfranken, sah durch das Projekt die Wohn- und Lebensqualität in Glasofen deutlich gesteigert.
»Wir müssen lebendige Dörfer erhalten und Orte der Begegnung schaffen«, sagte stellvertretender Landrat Christoph Vogel. Mit dem Bürgerhaus sei das in Glasofen gelungen.
Die Architekten Johannes Hettiger und Manuel Haus hoben hervor, dass sich das Bürgerhaus an der dörflichen Struktur orientiert und trotzdem modern und zeitgemäß ist.
Bauleiter Haus lobte noch das besondere Engagement der Ortsvereine und die Leistung der Firmen und Handwerker.
Der offizielle Teil endete mit der Schlüsselübergabe an Bürgermeister Thomas Stamm. Es folgte aufgrund von Corona nur ein kleiner Imbiss im Freien, organisiert von den Ortsvereinen.
Baugeschichte:
Das Kerngebäude wurde 1897 als Schulhaus errichtet.
1908 wurde das Gebäude um einen Stock erhöht und um eine Lehrerwohnung erweitert.
In den 1970er Jahren wurde die Schule in ein Bürgerhaus umgewandelt.
1975 erfolgte ein kleiner erdgeschossiger Anbau. 1993 wurde ein weiterer, etwas abgerückter und über eine Eingangssituation mit dem Bestand verbundener erdgeschossiger Erweiterungsbau errichtet.
Baubeschreibung:
Aufgrund des Gebäudebestands und dessen vielfach veränderter Struktur mit vielen Barrieren war die Integration der vorhandenen Anbauten nicht möglich. Daher wurden bis auf das Kerngebäude alle An- und Erweiterungsbauten abgebrochen, um Raum für den neuen Erweiterungsbau Saal zu gewinnen.
Die Baukörpergestaltung orientierte sich hierbei an der dörflichen Struktur. Das gesamte Ensemble fügt sich harmonisch in die Abwicklung des Dorfrandes ein.
Eckdaten:
- Anfang 2016: Beginn der Planung
- Mai 2016: Vorstellung Vorentwurf im Stadtrat
- März 2017: Baugenehmigung
- Juni 2017: Zuwendungsbescheid des Amts für Ländliche Entwicklung ALE
- März 2018: Abbrucharbeiten mit Eigenleistung der Vereine, Baubeginn
- voraussichtlich Dezember 2020: Fertigstellung
Kosten und Zuwendung:
Für das Projekt wurde der Stadt Marktheidenfeld eine Förderung in Höhe von 829.541,80 Euro bewilligt. Die Förderung im Bereich Dorferneuerung/Lokale Basisdienstleistungen bezieht sich auf Dorferneuerungs- und Infrastrukturprojekte zur Umsetzung des ELER-Programms (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums) 2014-2020 in Bayern.
Die Gesamtausgaben belaufen sich laut Zuwendungsantrag auf 2.094.111,70 Euro.
Gruppenbild mit Schlüssel: (vorne von links) ALE-Chef Jürgen Eisentraut, Jochen Schäfer, der Leiter der Lenkungsgruppe, Marktheidenfelds Bürgermeister Thomas Stamm, MdL Thorsten Schwab, Staatssekretärin Anna Stolz, (dahinter) den Architekten Johannes Hettiger und Manuel Haus, ehemalige Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder und stellvertretenden Landrat Christoph Vogel.
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