Pierogi und Spätzle: Deutsch-polnische Jugendbegegnung unter dem Motto „Man ist, was man isst“
Von 16. bis 20. August 2015 trafen sich acht Jugendliche aus den Partnerstädten Pobiedziska (PL) und Marktheidenfeld zu einem kulinarischen Experiment. Organisiert wurde diese Maßnahme durch die Städte Marktheidenfeld als Gastgeber und Pobiedziska, in Kooperation mit dem Bund Naturschtz. Im Mittelpunkt stand das Kochen und Essen von landestypischen Speisen. Dabei ging es richtig professionell zu: In der Küche des Marktheidenfelder Bräustüble und unter Anleitung von Thomas Karpf und Köchin Nina erlebten die Teilnehmer hautnah den normalen Küchenbetrieb.
Am Dienstag gab es zuerst als deutsches regionaltypisches Menü Gemüsesuppe, Braten mit Spätzle und als Alternative Käsespätzle. Natürlich schabten die Jugendlichen die Spätzle selbst von Hand. Zum Nachtisch gab es Apfelkräpfle mit Eis. Am Tag darauf präsentierte die polnische Gruppe als Spezialität ihres Landes ?urek, eine saure Suppe mit Wurst und gekochtem Ei, und Pierogi. Das sind Teigtaschen, die sowohl mit Fleisch als auch mit Obst gefüllt sein können. In gemütlicher Biergartenatmosphäre genossen die Jugendlichen jeweils ihr Werk. Besonders hervorzuheben ist die spontane und unkomplizierte Bereitschaft des Ehepaars Karpf, die Jugendgruppe bei ihrem Projekt personell, zeitlich und materiell zu unterstützen, und dies bei laufendem Betrieb in der Gaststätte.
Regionaltypisch zu kochen bedeutet auch, so weit möglich regionale Produkte zu verwenden. So kam das Gemüse vom Biolandbetrieb Remlinger Rüben, den die Gruppe zuvor besichtigt hatte. Bei einer Führung mit Landwirt Thomas Schwab erhielten die Jugendlichen zum Beispiel Einblick in die Weiterverarbeitung von Karotten nach der Ernte: Waschen, Sortieren nach Handelsklassen und Verpacken. Ware die nicht verkauft werden kann wird bei Pferdezüchtern und Schafhaltern in Remlingen als Futtermittel eingesetzt, wofür Thomas Schwab dann Pferde- und Schafmist zum Düngen für die Felder erhält. Ein gutes Beispiel für regionale Kreislaufwirtschaft.
Der Abbau von Sprachbarrieren und gemeinsame Freizeitaktivitäten kamen auch nicht zu kurz. Bei allen Aktivitäten wurde Wert darauf gelegt, dass Jugendliche aus beiden Ländern zusammen arbeiten. Kommuniziert wurde dabei überwiegend in Englisch. So kam es, dass die Gruppe bei Stadtbesuchen, Kletterpark und Minigolfturnier gut zusammenwuchs. Bei der gemeinsamen Abschlussrunde waren sich die Teilnehmer alle einig: Nächstes Mal sind sie wieder dabei!Die einzelnen Programmpunkte wurden von den Teilnehmern in einer gemeinsamen, zweisprachigen Broschüre festgehalten, die am Abschlussabend Erster Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder und Vertretern des Städtepartnerschaftskomitees bei einem Essen mit Bigos, Pierogi und Saurer Suppe vorgestellt wurde.
Ein besonderer Dank gilt allen, die das Projekt unterstützt haben: dem Deutsch-Polnischen Jugendwerk, der Gaststätte Bräustüble, dem Landwirtschaftsbetrieb Remlinger Rüben, der Grundschule Marktheidenfeld und dem Seniorenheim Mainbrücke.
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