Kunstpreisträgerin 2014 der Stadt Marktheidenfeld ist Mia Hochrein
Mia Hochrein aus Münnerstadt gewinnt mit ihren Skizzen „SKAGASTRÖND I – VI “ den Kunstpreis 2014 der Stadt Marktheidenfeld. Die Juroren überzeugte nicht nur die handwerkliche sondern auch die künstlerische Umsetzung der Themenstellung des Wettbewerbes „Grundriss“.
Der Jury gehörten die Leiterin des Würzburger Museums Kulturspeicher, Dr. Marlene Lauter, der Publikumspreisträger des Jahres 2012 Andi Schmitt und mit Kurator Achim Schollenberger (Akimo) ein Initiator des Preises als Fachpreisrichter an. Erste Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder und der Vorsitzende der Marktheidenfelder Volkshochschule, Dr. Leonhard Scherg, ergänzten das fünfköpfige Auswahlgremium.
Die Juroren nahmen sich bei der Auswahl des Gewinners des Kunstpreises der Stadt sehr viel Zeit. Nach ihrem übereinstimmenden Urteil war die Qualität der eingereichten und zu beurteilenden Kunstwerke bei der neunten Auflage des städtischen Kunstpreises sehr hoch. So sollte die Entscheidung dieses Mal am Ende auch sehr knapp ausfallen. Mit dem Siegerwerk zeigten sich aber alle Juroren einverstanden, selbst wenn sich nicht ihr Top-Favorit dabei durchgesetzt hatte.
Grundsätzlich geht es in dem ausgezeichneten Werk von Mia Hochrein um die Themen Reisen, Fernweh und andere Kulturen. Durch Sammeln, Sortieren, Archivieren und Verteilen werden Erinnerungen aufgespürt und umgeformt sowie Netzwerke zwischen Menschen und Orten geschaffen.
Hochreins Arbeitsmittel sind Materialien und Orte, die den Ausgangspunkt ihrer Arbeit bilden. Erst im Arbeitsprozess entscheidet sie sich für das Medium und die Formensprache.
Anlass ihrer Serie „Skizzen SKAGASTRÖND I – VI“ ist die Form eines Hauses im Dorf Skagaströnd in Island, in dem sie als Stipendiatin für vier Wochen lebte und arbeitete. Fasziniert vom hohen Schornstein des Nebengebäudes entstanden zuerst Fotos mit verschiedenen improvisierten Lochbildkameras, um dann zeichnerisch die Gebäudeformen auf das Wesentliche zu reduzieren. Sie entwickelten sich zu Modulen sowie zum Vehikel, spielerisch damit einen Traum vom Haus zu formulieren. Die puren Grundformen in ihrer Zeichenhaftigkeit lassen in der Folge viele Antworten zu. Von Fabrikgebäude, Grundstück, Schriftzeichen bis zu einer archaischen Bedeutung reicht die Spannbreite dieser Serie.
Mia Hochrein ist in Münnerstadt geboren. An der Kunsthochschule Kassel studierte sie zunächst Bildende Kunst. Nach zwei Jahren als Meisterschülerin bei Prof. Ralf Busz setzte sie ihr Studium im Bereich der Visuellen Kommunikation fort.
Hochrein wurde bereits mehrfach ausgezeichnet unter anderem für ihr Künstlerbuch „Orte“. Sie bekam mehrere Stipendien für Auslandsaufenthalte in Island, Tschechien und Schweden.
Mit einem Preisgeld von 2.000 Euro für die Siegerin wurde der städtische Kunstpreis 2014 von den Marktheidenfelder Architekten Johannes Hettiger, Georg Redelbach, Daniela Wagner und Stefan Zöller ausgestattet. Das Werk der Kunstpreisträgerin wird von der Stadt Marktheidenfeld angekauft und im Foyer des 2. Stockwerks im Rathaus seinen Platz finden.
Die Publikumspreisträgerwahl stieß auf reges Interesse. Fast die Hälfte der Besucher, 755 von rund 1.600 Besuchern der Kunstpreis-Ausstellung (Besucherstand 7.12.14), wählte ihren persönlichen Favoriten. Die Entscheidung war eindeutig. Mit 76 Stimmen und einem Abstand von 22 Stimmen zum Zweitplatzierten gewinnt Klaus Zaschka aus Würzburg mit seiner Zeichnung „Basis“.
In der Zeichnung Zaschkas geht es um eine „Basis-/Fundamentumreißung unseres menschlischen Seins“. Um Antworten auf die Fragen Woher wir kommen, Wer wir sind und Wohin wir gehen wählte Zaschka den religiösen Weg. Er hat hierfür einige Zeichen wie das Rückrat als Träger der Hülle, den Schädel als Sitz des Denkens oder das Herz als Motor des Ganzen aufgenommen und in verschiedene Beziehungen zueinander gesetzt. Er berücksichtigt dabei sowohl den sichtbaren als auch den nichtsichtbaren Bereich des Daseins.
Den mit 500 Euro dotierten Publikumspreis sponsert das Büro Zinßer-Ingenieure.
Zweitplatzierte beim Publikumspreis mit 54 Stimmen wurde Constanze Weyer aus Marktheidenfeld mit dem Werk „André‘s Garten“. Auf dem dritten Platz mit 42 Stimmen folgt Mario Schneider aus Erlenbach mit seiner Zeichnung „Platz für Fehlentscheidung“.
Die Gewinne des Gewinnspieles zum Publikumspreis werden zugesendet. Je ein Gutschein für einen vierstündigen Wonnemar-Thermen-Besuch erhalten: Helmut Fischer aus Marktheidenfeld, Johanna Geißler aus Marktheidenfeld, Rainer Hartmann aus Lohr am Main, Juliane Hörnig aus Marktheidenfeld, Manfred Hub aus Triefenstein, Andrea Ott aus Lohr am Main, Tim Selzle aus Eibelstadt, Frau Theißen aus Recklinghausen, Arian Väth aus Bischbrunn und Gernot Weigand aus Hozkirchen.
Die Ausstellung ist noch bis Sonntag, 14. Dezember 2014, zu sehen. Die Öffnungszeiten des Franck-Hauses sind Mittwoch bis Samstag von 14.00 bis 18.00 Uhr und Sonntag ab 10.00 Uhr. Am Sonntag, um 16.00 Uhr, findet die Finissage mit Preisverleihung an die beiden Preisträger statt.
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