Forstverwaltung
Aufgaben
- Überwachung und Einsatz des Forstpersonals
- Technischer Betriebsvollzug wie Holzeinschlag, Jungbestandspflege, Wiederaufforstungen
- Beantragung von Fördermitteln und deren Umsetzung
- Überwachung der UV-Vorschriften
- Forstschutz
- Abwicklung des Holzverkaufs
- Fachliche Beratung zum Jagdwesen
- Jagdverpachtung
Die Stadt Marktheidenfeld besitzt und verwaltet 781 ha Stadtwald, aufgeteilt in sechs Distrikte: I. Marktheidenfeld 179,4 ha; II. Michelrieth 185,8 ha; III. Altfeld 127,3 ha; IV. Glasofen 136,9 ha; V Marienbrunn 47,4 ha; VI. Zimmern 104,2 ha. In Oberwittbach gibt es keinen Waldbesitz der Stadt. Seit der Flurbereinigung dient der Stadtwald als wertvolles Rückzugsgebiet vieler Tier- und Pflanzenarten und den Bürgerinnen und Bürgern als Naherholungsziel. Er erfüllt die Funktionen des Boden- und Wasserschutzes und sorgt für ein ausgeglichenes Klima.
Eine Serie von Orkanen und Stürmen hat die Bewirtschaftung des Stadtwaldes seit 1990 (Sturm “Wiebke”) gründlich durcheinander gewirbelt. Sturmwurf, Borkenkäferbefall und Trockenjahre führten zu über 270 ha Katastrophenflächen. Das sind rund 34 % des Stadtwaldes. Zentrum der Kalamitätsflächen waren die nicht standortgerechten Fichtenreinbestände auf den ebenen Waldflächen zwischen Michelrieth und Marienbrunn. Ein Ende ist noch nicht absehbar. Diese Flächen wurden von der städtischen Forstverwaltung inzwischen mit standortgerechten Baumarten, insbesondere der tief wurzelnden Eiche, aufgeforstet. Auch ein großer Anteil an Buchen und Edellaubhölzern wurde eingebracht. Um Stabilität und ökologische Wertigkeit des Stadtwaldes weiter zu erhöhen, sollen angesichts des Klimawandels auch in Zukunft verstärkt standortgerechte und klimaresistente Bäume gepflanzt werden. Bedingt durch die Schadensereignisse konnte der Nadelholzanteil von zwei Drittel von vor 1990 auf zwei Drittel zugunsten standortgerechter Laubhölzer bis heute gedreht werden.
Im Zusammenhang mit dem Klimawandel hat der Stadtrat im Jahr 2023 beschlossen, an dem Förderprogramm des Bundes „Klimaangepasstes Waldmanagement“ teilzunehmen. Acht von zwölf Punkten dieses Förderprogramms waren ohnehin schon Bestandteil der Waldbewirtschaftung im Stadtwald. Hinzu kamen eine Flächenstilllegung / Nutzungsverzicht auf fünf Prozent der Waldfläche für 20 Jahre, das Anlegen von Regenrückhaltebecken und Feuchtbiotopen, das dauerhafte Markieren von 3.500 Habitatbäumen sowie die Anreicherung von stehendem und liegendem Totholz im Stadtwald.
Mit eigenem Forstpersonal und Unternehmereinsatz auf der Grundlage festgelegter Forstwirtschaftspläne und Jahresbetriebspläne wird der Stadtwald bewirtschaftet und gepflegt. Vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Karlstadt wird die städtische Forstverwaltung überwacht.
Bei Durchforstungen und in der Verjüngungsnutzung wird nur so viel Holz geerntet wie nachhaltig zuwächst. Damit gewährleisten wir die dauerhafte Erhaltung unserer Wälder ebenso wie die Versorgung der Bevölkerung mit dem nachwachsenden ökologisch wertvollen Rohstoff wie Bauholz, Möbelholz, Papierholz, Industrieholz und Brennholz.
Für die Waldbewirtschaftung und die Erholungssuchenden wurden Waldwege angelegt und werden unterhalten.
Die Städtische Forstverwaltung verkauft auf Bestellung, soweit mengenmäßig und jahreszeitlich verfügbar, aus ihren Waldungen waldfrisches Brennholz zur Selbstaufarbeitung.
Beim so genannten Polterholz handelt es sich um Langholz (Eiche und Buche), welches an einen ausgebauten Waldweg gerückt ist.
Um dem Bedarf und der hohen Nachfrage von rund 12.000 Einwohnern gerecht zu werden, verweist die städtische Forstverwaltung auch auf die örtlichen Holzeinschlagsunternehmen und Brennholzhändler. Diese Unternehmen sind mit Brennholz sehr gut sortiert.
Das waldfrische Brennholz kann frühestens nach ein (Nadelholz) bis zwei Jahren (Laubholz) Trocknungszeit verheizt werden!
Gebühren
Die Preise richten sich nach Baumart und Heizwert, werden vom Stadtrat beschlossen und vom Revierleiter in Rechnung gestellt.
Bei der Selbstaufarbeitung im Stadtwald mit einer Motorsäge ist das Tragen der Körperschutzausrüstung (Schutzhelm mit Augen- und Gehörschutz, Sicherheitsschuhe und Sicherheitshose mit Schnittschutzeinlagen sowie Handschuhe) und die Einhaltung der Unfallverhütungsvorschriften zwingend vorgeschrieben. Ein Motorsägenkurs wird dringend empfohlen. Möglich ist das z. B. beim zuständigen Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, der zuständigen Berufsgenossenschaft oder auch bei einschlägigen Fachfirmen, welche Forstwerkzeuge verkaufen.
Leitung
Thomas Vogel
Zimmer 1.30
Luitpoldstraße 17
97828 Marktheidenfeld
Tel.: 09391 5004-29
thomas.vogel@marktheidenfeld.de