Meefisch-Ausstellung 2013: Zur Vernissage kamen mehrere Illustratoren und Juroren nach Marktheidenfeld
Die 5. Meefisch-Finalistenausstellung wurde am Freitag, 25. Oktober, feierlich im Franck-Haus eröffnet. Von den 17 Teilnehmern, die die sechsköpfige Jury aus den 151 Einsendungen in die Finalistenausstellung gewählt hat, waren sechs zur Vernissage nach Marktheidenfeld angereist, um sich mit Juroren und Vertretern der Stadt auszutauschen. Dass der Meefisch-Preis inzwischen in der Buchbranche einen großen Bekanntheitsgrad erreicht hat und für ein besonderes Qualitätsbuch steht, betonten auch die Kooperationspartner vom Würzburger Kinder- und Jugendbuchverlag Arena.
Auch der diesjährige Preisträger des Meefisch, dessen Entwurf im Arena Verlag veröffentlicht und zur Preisverleihung am 7. Dezember als fertiges Buch präsentiert werden wird, werde wieder "ein ganz besonderes Buch", kündigte Pressereferentin Susanne Baumann vom Arena Verlag in ihrem Grußwort an. Der Meefisch sei "ein ganz wichtiger Buchpreis" geworden und bei Illustratoren sehr beliebt, wie die große Zahl von 151 Einsendungen aus dem gesamten Bundesgebiet und dem benachbarten deutschsprachigen Ausland zeige, so Baumann.
Erste Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder wies in ihrer Eröffnungsrede darauf hin, dass frühere Preisträger des Meefisch berichten, dass der Meefisch-Preis für sie als Illustratoren wie eine "Eintrittskarte" gewirkt habe und nicht selten weitere Auszeichnungen oder Buchveröffentlichungen nach sich gezogen habe. Auch im Zeitalter der E-Books hätten Qualitätsbücher wie kunstvoll gestaltete und illustrierte Kinderbücher ihren Platz, so Schmidt-Neder, solche Bücher seien durch elektronische Ausgaben auf keinen Fall zu ersetzen. Ein solches Qualitätsbuch sei das des jeweiligen Meefisch-Preisträgers. Die Bürgermeisterin betonte, dass die Stadt Marktheidenfeld mit der Verleihung des Bilderbuchillustrationspreises "Der Meefisch" dazu beitragen möchte, Buchqualität zu erhalten und Illustratoren zu fördern. Auch sehe es die Stadt im Rahmen ihres Bildungsauftrages als ihre Aufgabe an, Kinder an Bücher heranzuführen, sie für gute Bücher zu begeistern. Dies sei auch das Anliegen des inzwischen verstorbenen Stadtrates Horst Martin gewesen, der diesen Preis initiiert hat, so Schmidt-Neder. Die Mutter und der Bruder des verstorbenen Stadtrates Horst Martin waren bei der Vernissage anwesend.
Der Vorsitzende der Jury, Graphiker Jan Buchholz aus Hamburg, schilderte in seiner Einführungsrede die Entstehungsgeschichte des Meefisch-Preises, etwa wie Horst Martin "mit seiner Begeisterung" seine eigene anfängliche Skepsis weggefegt hatte, so dass im Jahr 2005, damals noch in Zusammenarbeit mit dem S. Fischer Verlag aus Frankfurt, der erste Meefisch-Preisträger gekürt werden konnte. Die Qualität der Einsendungen sei in den Jahren stetig gestiegen, so der Juror. Was den Ablauf des Entscheidungsprozesses in der Jurysitzung betrifft, verriet Buchholz den Zuhörern, dass es keine leichte Entscheidung gewesen sei, die Jury sich erst nach "längeren und intensiven Diskussionen" schließlich auf einen Preisträger einigen konnte. Vier Projekte seien am Ende in der engsten Auswahl gewesen, wobei dann zwischen zwei Bewerbern die Entscheidung gefallen sei. Letzten Endes hätten die beiden Jurorinnen des Arena Verlags mit ihrem Argument, dass sie eines der beiden Projekte als Buch besser vermarkten könnten und dieses auch besser zu ihrem Programm passe, die Entscheidung zugunsten eines der beiden Favoriten herbeigeführt. "Die Entscheidung konnten wir anderen akzeptieren", so Buchholz.
Der Preisträger/die Preisträgerin wird jedoch erst am 7. Dezember im Rahmen einer Midissage bekannt gegeben werden. Daran hielt man sich auch dieses Jahr strikt und verriet dem neugierigen Publikum noch nichts. Nur dass der Preisträger/ die Preisträgerin sich unter den 17 ausgestellten Finalisten befindet und die Jury in diesem Jahr auch noch drei weitere Projekte mit einer "lobenden Erwähnung" zusätzlich hervorhob.
Erste Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder betonte, dass der jeweilige "Pokal", den der Meefisch-Preisträger neben 2000 Euro Preisgeld und der Publikation seines Werks im Arena Verlag erhält, jedes Mal ein Unikat darstellt. In diesem Jahr stammt der Fisch von der Künstlerin Marianne Goldstein.
Vor der offiziellen Ausstellungseröffnung fand eine Gesprächsrunde im kleinen Kreis statt, in der sich die sechs angereisten Wettbewerbsteilnehmer mit den Juroren Jan Buchholz, Prof. Jürgen Rieckhoff von der Hochschule Anhalt, Programmleiterin Isa-Maria Röhrig-Roth vom Arena Verlag sowie Lektorin Rebecca Schmalz austauschen konnten. An der Gesprächsrunde, die von der städtischen Pressereferentin Monika Schmidmeier moderiert wurde, nahm auch Erste Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder teil. Aus dem Kreis der Finalisten waren Sonja Hansen aus Heidelberg (Projekt: "Buttertoast mit Marmelade"), Claudia Meitert aus Regensburg ("Moses macht mal Licht"), Xena Pankowa aus Berlin ("Tasso"), der Koreaner Seung-Hwan Lee aus Braunschweig ("Nudeln") und Stephanie Roos aus Achern ("Der Koffer oder 7 Sachen") angereist. Für die erkrankte Illustratorin Carolline Fabinger aus Gelnhausen ("Höpftbönnöff") war ihr Lebensgefährte Ferdinand Busch angereist und stellte in der Gesprächsrunde das inzwischen im Eigenverlag erschienene Kinderbuch vor.
Alle Beteiligten zogen am Ende des Abends ein sehr positives Fazit. Die Juroren und einige Finalisten kündigten bereits an, zur Preisverleihung am 7. Dezember auf jeden Fall wieder nach Marktheidenfeld kommen zu wollen. Dann wird auch der Publikumspreisträger bekannt gegeben, den die Ausstellungsbesucher jetzt bis zum 1. Dezember per Stimmkarte wählen können. Der gewählte Entwurf wird mit einem Preisgeld von 500 Euro ausgezeichnet, welches vom Ortsverein der Freien Wähler Marktheidenfeld gespendet wird.
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Weitere Informationen zum Download:
Grußwort_BGM_Vernissage.pdf
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