Bildhauer Erich Gillmann stiftet seine letzten beiden Skulpturen an die Stadt und das Wonnemar
Am 31. Mai ist Erich Gillmann 88 Jahre alt geworden, und er hat die Entscheidung gefasst, dass seine künstlerische Tätigkeit nun beendet sein soll. In den letzten 15 Jahren hat der Marktheidenfelder Bildhauer über zwanzig Objekte der Stadt geschenkt, die alle im Stadtbereich aufgestellt wurden. Seine letzten beiden Skulpturen widmete er nun dem Erlebnisbad Wonnemar und dem Kolping-Kindergarten. „Frau Wonnemar“ wurde am Sonntag, die „Mutter mit Kind“ am heutigen Montag feierlich enthüllt.
Aus einem Kiefernstamm hat Gillmann die Skulptur geschaffen, die jetzt vor dem Kolping-Kindergarten steht und eine Mutter mit Kind darstellt. Der Bildhauer wünschte sich diesen Standort für seine letzte Figur, weil auch seine Kinder in diesen Kindergarten gegangen seien, wie er bei der Einweihung erzählte. Mit dieser Skulptur soll auch sein künstlerisches Wirken nach 68 Jahren zu einem Abschluss kommen: „Ich gebe jetzt mein Geschäft auf“, sagte der 88-Jährige. Gillmann bedankte sich bei der Stadt Marktheidenfeld für die Annahme seiner Schenkungen und beim Leiter des Bauhofs, Stefan Halm, für die tatkräftige Unterstützung über die Jahre, wenn es um das Aufstellen der Skulpturen ging. Sein besonderer Dank galt Altbürgermeister Dr. Leonhard Scherg, der ihn gefördert und die Stadträte von seinen Werken überzeugt habe, sowie seiner Familie, die ihn jederzeit unterstützt habe.
Im Namen der Stadt bedankte sich Erste Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder bei Erich Gillmann, für alle Kunstwerke, die er „mit Liebe, Sorgfalt und Können“ über die Jahre für die Stadt gestaltet habe. Mit einem Lied drückten die Kindergartenkinder ihren Dank an den Künstler aus.
Am Sonntagmorgen war bereits im Saunagarten des Wonnemar eine lebensgroße Keramikskulptur, die auf Wunsch des Künstlers den Namen „Frau Wonnemar“ tragen soll, enthüllt worden. Mit der Idee, dem Wonnemar ein Kunstwerk zu stiften, habe er sich seit August 2012 beschäftigt, sagte der Künstler. Bei einem Aufenthalt in der Reha in Marktheidenfeld habe er mit seinen Entwürfen begonnen, die er von den Schwestern der Station begutachten ließ. Aus den zwölf Entwürfen, die in die engere Wahl gekommen waren, wurde schließlich vom Künstler eine ausgewählt und ausgeführt, wobei hier seine 12-jährige Enkeltochter Anne den Ausschlag gegeben habe, wie Gillmann verriet. Der Künstler, der bei der Enthüllung anwesend war, erinnerte rückblickend an alle Persönlichkeiten, die sein künstlerisches Schaffen in Marktheidenfeld gefördert hätten: an den ehemaligen Direktor des Balthasar-Neumann-Gymnasiums Werner Dorfmüller, der 1982 die erste große Ausstellung des Bildhauers organisiert hatte, an Landrat Albin Niklaus, der Werke für den Landkreis in Auftrag gegeben hatte, an seinen Berater und Kunstfreund Otto Baader, sowie an Domkapitular Karl Rost mit Aufträgen religiöser Kunst.
Für das Wonnemar bedankten sich Centermanager Wilko van Rijn und Marketingleiterin Steffi Zavelberg, den Dank der Stadt an den Künstler überbrachten 2. Bürgermeister Manfred Stamm und Stadtmarketing-Leiterin Inge Albert.
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