Kita Lohgraben feierte ihr 25-Jähriges Jubiläum – der neu renovierte Kindergarten hält nun auch eine Lernwerkstatt bereit
Am 6. November 1987 war es so weit: Als insgesamt dritter Kindergarten in der Stadt wurde der Lohgraben-Kindergarten feierlich eingeweiht. Nun beging die Kita, die sich nach einer Komplettrenovierung in moderner und sehr freundlicher Atmosphäre präsentiert, mit einer kleinen Feierstunde und einem Tag der offenen Tür ihr 25-jähriges Jubiläum. Heute besuchen 48 Kinder die Kita Lohgraben. Ihnen steht nun auch eine Lernwerkstatt zur Verfügung, in der die Kinder eigenständig und selbstbestimmt mit unterschiedlichen Materialien spielen und Lernerfahrungen machen können.
„Ich freue mich, dass der Kindergarten sich so entwickelt hat. Ich muss allen hier ein großes Lob aussprechen“, erklärte Erste Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder bei der kleinen Feier, welche Erzieherinnen und Kinder vorbereitet hatten. Und an die Kinder gewandt sagte sie: „Dass der Kindergarten so viel Leben hat, ist denen zu verdanken, die täglich mit euch spielen, euch betreuen, mit euch singen“. Die Erziehung in den Kitas sei als „Ergänzung zu der Erziehung zuhause ganz wichtig“, betonte Schmidt-Neder. Die Kinder trugen ein kleines Lied vor, begleitet auf der Gitarre durch die Kindergarten-Leiterin Jessica Klyczka, und die dreizehn Vorschulkinder hatten außerdem ein kleines Gedicht vorbereitet, in dem sie den Gästen von ihrem Kindergartenalltag erzählten. Dann durften die Kinder wieder in ihre Gruppen – aktuell sind es drei – zurückkehren und wurden dort später noch von Erster Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder besucht.
Während der Sommerferien 2012 wurde der Kindergarten komplett renoviert und zeigt sich nun in frischen, fröhlichen Farben und einer sehr freundlichen, kindgerechten Ausstattung. Neue Fußböden wurden verlegt, die Wände neu gestrichen, Gruppenräume, Flur und Treppenaufgang mit neuen Lampen versehen, neuer Sonnenschutz angebracht, aus Brandschutzgründen im oberen Stockwerk ein Wanddurchbruch vorgenommen und so ein zusätzlicher Fluchtweg geschaffen. Anschließend wurde das Gebäude auch noch komplett grundgereinigt.
Die Renovierung wurde auch dazu genutzt, um für die Kinder in einem Raum eine „Lernwerkstatt“ einzurichten, in der Kinder aus allen Gruppen eigenständig hinkommen können und Lernerfahrungen im Sinne von „learning by doing“ machen können. Eine Erzieherin unterstützt sie dabei, wenn sie Fragen haben. Es ist als Lernort gedacht, in dem die Kinder in eigenaktivem und selbstbestimmtem Tun Dinge entdecken und erforschen können. Zum Beispiel gibt es eine Landkarte und einen Weltatlas, in dem die Kinder Länder und Regionen entdecken können, eine Messlatte, an der sie selbst ihre Größe messen können, Würfel und Perlen, mit denen sie die Zahlen lernen können oder eine Sammlung von Messzylindern, die ihnen ein erstes Gefühl für Mengen geben soll. Damit soll den Kindern ermöglicht werden, so genannte Vorläuferfähigkeiten auszubauen, um ihnen den Übergang zwischen Kita und Grundschule zu erleichtern.
Die Atmosphäre in der Lernwerkstatt soll eine Lernatmosphäre sein, in der die Kinder konzentriert und in Ruhe selbstständig lernen können. „Wir haben ihnen gesagt, das ist kein Spielplatz, sondern ein Lernort“, erklärt Karin Losereit, Fachkraft für Frühförderung, die zumeist in der Lernwerkstatt die Kinder betreut. „Gerade unruhige Kinder, die leicht abgelenkt sind, kommen hier zur Ruhe, versenken sich hier“.
Die Lernwerkstatt soll nun fester Bestandteil im Kindergarten Lohgraben bleiben, so Losereit, zumal der Raum von den Kindern sehr gut angenommen wird: „Die Kinder lieben es“, sagt Karin Losereit, und Kita-Leiterin Jessica Klyczka bestätigt: „Die Kinder kommen schon und fragen: wann ist es endlich halb zehn?“. Denn zu dieser Uhrzeit öffnet die Lernwerkstatt.
Heute hat die Kita Lohgraben drei Gruppen mit insgesamt 48 Kindern, darunter eine separate Kleinkindgruppe für Kinder von 2 bis 3 Jahren. Als Marktheidenfeld Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre sehr viele Kinder hatte und der Ansturm auf die Kita sehr groß war, war zwischenzeitlich 1991 sogar noch eine fünfte Gruppe eingerichtet worden. Damals besuchten 112 Kinder die Kita Lohgraben. Der damalige Ansturm machte den Bau einer weiteren Kindertagesstätte nötig, so dass der Edith-Stein-Kindergarten entstand und 1994 eingeweiht wurde. Doch danach gingen die Kinderzahlen im Lohgraben wieder zurück, so dass er heute nur noch dreigruppig geführt wird.
Seit 2005 werden in die Kita Lohgraben auch Kinder ab 2 Jahren aufgenommen, die seit 2008 in einer separaten Kleingruppe betreut werden. Zum aktuellen Erzieherinnenteam gehören unter der Leitung von Jessica Klyczka, die diese Funktion seit 2012 übernommen hat, noch Maria Diener, Karin Losereit, Derya Keceli, Martina Kraus, Marion Festl, Bianca Klehm sowie Vorpraktikantin Jasmin Kempf.
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