Kunstpreisträger 2012 der Stadt Marktheidenfeld ist Edwin Kaiser
Edwin Kaiser aus Würzburg gewinnt mit seinem Bild „Einwortgedicht Nr. 5 - Tja“ den Kunstpreis 2012 der Stadt Marktheidenfeld. Die Juroren überzeugte nicht nur die handwerkliche sondern auch die künstlerische Umsetzung der Themenstellung des Wettbewerbes „Wechselbad“.
Der Jury gehörten Dr. Marlene Lauter, Direktorin vom Museum im Kulturspeicher Würzburg, Dr. Christiane Ladleif, Leiterin Kunsthalle Jesuitenkirche Aschaffenburg, Jürgen Hochmuth, Kunstpreisträger 2010 der Stadt Marktheidenfeld, Dr. Leonhard Scherg, Vorsitzender Volkshochschule Marktheidenfeld und Erste Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder an.
Grundsätzlich geht es in dem ausgezeichneten Werk von Edwin Kaiser um ein Wechselbad der Gefühle. In seinem Statement schreibt er: „„Tja“ ist das fünfte und letzte einer Serie von Bildern, die ich als Einwortgedichte bezeichne, mit denen ich meine, zwischen verzweifelnder Skepsis und heftiger Ablehnung schwankenden, Gefühle in Bezug auf die technische Entwicklung (Fortschritt???), da vor allem die Digitalisierung und die gesellschaftlichen Folgen (z.B. Geschäftsgebaren, Propagieren eines eiskalten Materialismus, zwischenmenschliche Kommunikation usw.) auszudrücken versuche.“
Das geschieht, indem Kaiser „Vorgefundenes, fremde und eigene Zitate, die Vorgehensweise der Werbung, unter Verwendung von Kitschelementen, verschiedene Malstile, collagenartig überlappt und vermischt. So entsteht eine kalte Bildkomposition, visualisierter Kommentar zu einer scheinbar rationalen Einteilung der Dinge im Allgemeinen und der Kunst im Besonderen, die der Wirklichkeit der Kunst und der Wirklichkeit des Lebens so überhaupt nicht entsprechen.“
Edwin Kaiser wurde 1955 in Maidbronn geboren. Bereits im Alter von 16 Jahren begann er mit ersten künstlerischen Gehversuchen. Das Erstellen von Zeichnungen, Gemälden und Gedichten ist eine Notwendigkeit, „um der Unerträglichkeit des Daseins zu entkommen“, so schreibt er in seinem zum Wettbewerb eingereichten Lebenslauf. Bis 2004 ist er nebenberuflich künstlerisch, seit diesem Zeitpunkt ausschließlich künstlerisch tätig. Arbeiten von ihm waren in vielen Einzelausstellungen und Gemeinschaftsausstellungen in und um Würzburg zu sehen. Zuletzt 2012 im Kloster Wechsterswinkel in Bastheim und 2011 in der BBK-Galerie Würzburg. Auf der Amnesty International Wanderausstellung Unterfranken 2007 wurde er mit dem „Preis für die beste Graphik“ ausgezeichnet.
Gestiftet wurde der mit 2.000 Euro dotierte Kunstpreis von der Firma InterSpa GmbH & Co. KG., Bauherrin und Betreiberin des neuen Freizeit- und Familienbades „Wonnemar“ in Marktheidenfeld, das am 17. Dezember 2012 eröffnet wird.
Die Publikumspreisträgerwahl stieß auf reges Interesse. Fast die Hälfte der Besucher, 911 von rund 1900 Besuchern der Kunstpreis-Ausstellung (Besucherstand 9.12.12), wählte ihren persönlichen Favoriten. Die Entscheidung war eindeutig. Mit 90 Stimmen und einem Abstand von 24 Stimmen zum Zweitplatzierten gewinnt Andi Schmitt aus Randersacker mit seinem Landschaftsbild „Zwielicht“. Der Eindruck einer Landschaft variiert durch wechselndes Licht, hervorgerufen durch Jahreszeiten und Tagesabläufe. Immer wieder neue Bilder entstehen. „Das Bild „Zwielicht“ reflektiert nicht nur – wie man auf den ersten Blick meinen könnte – ein schönes Naturerlebnis, sondern strahlt auch etwas sehr Bedrohliches aus: Stehen wir vor einer romantischen Landschaft im warmen Abendlicht oder zieht ein fürchterliches Unwetter auf...?!“, schreibt Schmitt in seinem Statement.
Andi Schmitt, Jahrgang 1957, lebt und arbeitet in Würzburg und Randersacker. Von 1978 - 84 absolvierte ein Studium an der Akademie der bildenden Künste in München Seit 1985 ist er freischaffend tätig. Er wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet: 1997 erhielt er den Förderpreis des Kunstpreises der Nürnberger Nachrichten, 2004 den Kunstpreis der Hugo & Elly Goetz Stiftung Würzburg/Meran, 2011 erhielt er den Sonderpreis des Verlegers des Kunstpreises der Nürnberger Nachrichten. Auf zahlreichen Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen in Deutschland von München bis Hamburg sowie u.a. in Nizza, Cordoba, Malta, Caen und Straßburg waren seine Werke zu sehen.
Den mit 500 Euro dotierten Publikumspreis sponsert die Firma Pellikaan Bau GmbH, Erbauerin des neuen Bades.
Zweitplatzierte beim Publikumspreis mit 66 Stimmen wurde Maneis Arbab aus Würzburg mit seinem Werk „Auferstehung“. Auf dem dritten Platz mit 60 Stimmen folgt D’ORO THEA Göbel aus Schweinfurt mit ihrem Bild “Herzklopfen des Stieres X“.
Die Gewinne des Gewinnspieles zum Publikumspreis werden zugesendet. Je ein Gutschein für einen vierstündigen Wonnemar-Thermen-Besuch erhalten: Lorina Stöhr aus Glasofen, Lena Lukaschek aus Marktheidenfeld, Jana Baumeister aus Lengfurt, Anett Ludwig aus Thüngen, Gitta Goletz und Slimane Brahimi, beide aus Würzburg, Hans Fenzlein aus Seßlach, Christa Petter aus Burgthann, Werner Kunkel aus Bessenbach und Marianne Ankenbrand aus Mömbris.
Die Ausstellung ist noch bis Sonntag, 16. Dezember 2012, zu sehen. Die Öffnungszeiten des Franck-Hauses sind Mittwoch bis Samstag von 14 – 18 Uhr und Sonntag ab 10 Uhr. Am Sonntag, um 16 Uhr, findet die Finissage mit Preisverleihung an die beiden Preisträger statt.
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