ERSTER PREIS FÜR STÄDTISCHEN BAUHOF MARKTHEIDENFELD
AUSZEICHNUNG GUTER BAUTEN FRANKEN 2012
Preisverleihung am 11. September im Neuen Museum Nürnberg
Bereits zum siebten Mal seit dem Jahr 2000 lobten die BDA Kreisverbände Unter-, Mittel- und Oberfranken die „Auszeichnung Guter Bauten Franken“ aus. Mit 93 Einreichungen war die Beteiligung höher denn je, und auch die Bandbreite und die Qualität der Arbeiten waren beeindruckend. Das Spektrum reichte von der „minimal invasiven“ Sanierung über die Neu- und Nachnutzung brachgefallener Industriedenkmäler, von Büro- und Verwaltungsgebäuden bis hin zu Sakralbauten und städtebaulichen Eingriffen. Von Krise also weit und breit keine Spur.
Der BDA Preis Franken – ein Ehrenpreis – wird an Bauherren und Architekten gemeinsam für baukünstlerische Leistungen verliehen und soll dazu beitragen, das öffentliche Bewusstsein für qualitätvolle Gestaltung zu schärfen sowie alle maßgeblich daran Beteiligten zum persönlichen Engagement aufzurufen.
Unter den zahlreichen vertretenen klassischen Bauaufgaben ragten aus Sicht der Jury einige „exotische“, zunächst unspektakuläre und auf unterschiedliche Art und Weise „arme“ Projekte heraus, die auf den zweiten Blick mit der Konsequenz und Präzision ihrer Durcharbeitung punkteten, und dies trotz eher enger Budgets. So auch der Städtische Bauhof in Marktheidenfeld. Der „prozessorientierte“ kommunale Logistikbau ebenso wie die denkmalgerechte Sanierung oder der Wohnungsbau für „Wohnungsnotfälle“ - sie sind allesamt nicht nur unter funktionalen, sondern auch unter gestalterischen und städtebaulichen Kriterien hervorragend gelöst.
„Der pragmatische Ansatz von Georg Redelbach Architekten an die zweckgerichtete, kommunale Bauaufgabe eines Bauhofes kennzeichnet die Arbeit. Dabei wird die schwierige Ausgangslage durch eine Zusammenlegung von unterschiedlichen Programmbereichen entschärft und der Bauhof gekonnt unter einem Dach vereint.
Die Strategie der Fassadenausbildung erweist sich als erfolgreich: eine transluzente Verschleierung bewahrt die Einheitlichkeit des Ensembles, ohne die Ablesbarkeit der internen Komplexität zu opfern.
Konzeptionelle Klarheit wird mit einer nüchternen Haltung bei der Wahl der Materialien und Konstruktionstechniken kombiniert, wodurch das Gebäude die Tradition der Industriearchitektur gekonnt fortführt.“ So die Ausführung der Jury.
Wie immer bei Preisgerichten führte die Aufgabe, aus den zahlreichen qualitätsvollen Architekturen im Sinne der Auslobung die Besten auszuwählen, zu einer intensiven und teilweise lebhaften Diskussion – und dazu, dass der ein oder andere persönliche, zur Halbzeit noch in Führung liegende Favorit am Ende des Tages doch nicht ausgezeichnet wurde.
Dessen ungeachtet unterstreichen die lobenden Erwähnungen, Anerkennungen und Preise, dass Franken auf dem Weg zu einer eigenen architektonischen Identität innerhalb Bayerns dank der „Auszeichnung Guter Bauten in Franken“ ein gutes Stück voran gekommen ist. Die Prämierung des Bauhofes liefert hierfür einen nicht unwesentlichen Beitrag.
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