Aktuelle Ausstellung im Franck-Haus - "Gleichklänge"
Vom 23. Juli bis 11. September ist im Franck-Haus die Kunstausstellung "Gleichklänge" der Künstler Georg Paul Heyduck und Christopf Heyduck zu sehen.
Der Vater Georg Paul Heyduck (1898 - 1962) überlebt den zweiten Weltkrieg. Er widersteht durch und mit seiner Malerei den Bedrohungen des Naziterrors. Auch der Sohn Christof Heyduck (geb. 1927 in Breslau) ist von 1943 bis 1948 als Soldat und Kriegsgefangener gezeichnet. Für beide ist die Malerei Ausstieg aus bedrohtem Leben.
Georg Paul Heyduck findet als Soldat Zeit und Kraft, dem Kriegsgeschehen zu widerstehen. Er wird 1943 krank aus dem Militär entlassen. Sein Lebenswerk vor 1945 ist verschollen oder vernichtet, in Privatbesitz und in Museen, also kaum zu einer Ausstellung zu vereinen.
Das Hauptgewicht dieser Ausstellung liegt also auf den Arbeiten nach 1945 bis 1962. Überwiegend figürliche Kompositionen bestimmen das Werk. Kleine Landschafts-Ölskizzen aus der Militärzeit sind wie durch ein Wunder erhalten und bilden eine Brücke zu Landschaftsbildern nach 1945.
An diese Bilder schließen die Landschaftsaquarelle von Christof Heyduck aus der Kriegsgefangenschaft an. Die Berge und der Himmel durchdringen den Stacheldrahtzaun und ignorieren die Wachtürme. Er nutzt die Chance zu malen und findet so Trost und Kraft, den Druck der Gefangenschaft zu überwinden. Er darf das Lager ohne Bewachung verlassen, um zu malen - ein kaum glaubliches Privileg.
Im Juli 1948 wird er entlassen und beginnt sein Studium an der staatlichen Werkakademie in Kassel. Danach arbeitet er als Bühnenbildner und geht 1979 aus Krankheitsgründen nach Italien. Und da ist es wieder das Erleben der Landschaft, die Weite des Meeres, der Berge und des Himmel, was ihm half, neuen Mut zu finden und die Krankheit zu überwinden.
Gegen alle Widerstände und Bedrohungen der Zeit finden beide, Vater und Sohn, mit ihrer Malerei Ausgleich und innere Ruhe.
Der Ausstellung hinzugefügt ist eine Präsentation von Bildern besonderer Art. Es sind 33 Drucke von Originalen, die 1945 durch Kriegseinwirkung vernichtet wurden. Diese 33 Bilder hatte der Buchhändler und Freund Alfred Gase 1944 im Atelier der Akademie von Breslau auf Diafarbfilm aufgenommen und sie dann 1945 wundersamerweise im Fluchtgepäck in den Westen gebracht.
Nikolaus Heyduck, der Enkelsohn von Georg Paul Heyduck, und Monika Golla, beide Designer, haben die Dias für die Ausstellung aufbereitet und dazu einen Katalog gestaltet.
Führungen mit Christof Heyduck:
Sonntag, 31.07. und
Sonntag, 04.09., jeweils um 15.00 Uhr
Öffnungszeiten der Ausstellung:
Mittwoch bis Samstag: 14-18 Uhr
Sonntag/Feiertag 10-18 Uhr
Eintritt frei
Weitere Bilder:
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